Notfall: Noch Tausende Menschen im Berliner Südosten ohne Strom

Der Ausfall ist der längste seit mindestens einem Vierteljahrhundert. Für einige Betroffene gab es, nachdem sie wieder am Netz waren, einen Rückschlag. Die Hoffnung ruht nun auf dem heutigen Abend.

Tausende Menschen müssen im Berliner Südosten weiter ohne Strom auskommen – den dritten Tag in Folge. Nach Angaben der Stromnetz GmbH sollen bis spätestens heute Abend alle Kunden wieder das Licht einschalten können. Am Mittwochabend hatte es einen Rückschlag gegeben: Gegen 20.00 Uhr sei eine zwischenzeitlich errichtete Verbindungsleitung ausgefallen, teilte die landeseigene Stromnetz Berlin mit. 

„Dadurch sind aktuell rund 6.100 Haushalte und 200 Gewerbekunden in Adlershof, Alt-Glienicke, Köpenick und Niederschönweide erneut vom Stromnetz getrennt.“ Insgesamt seien wieder rund 20.000 Kunden ohne Strom – wie am Mittwochmorgen. Am Nachmittag war die Zahl der betroffenen Haushalte auf rund 13.700 gefallen.

Der Stromausfall rund um den Stadtteil Adlershof mit seinem Technologiegelände im Südosten Berlins hatte am frühen Dienstagmorgen noch rund 50.000 Kunden betroffen. Darunter waren viele private Haushalte, aber auch zahlreiche Firmen und Geschäfte im Bezirk Treptow-Köpenick. 

Den Angaben zufolge ist der Stromausfall bereits der längste in Berlin seit mindestens 25 Jahren. Beim letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30.000 Haushalte rund 30 Stunden lang ohne Elektrizität. 

Brandanschlag auf Strommasten war die Ursache

Grund für den großflächigen Stromausfall war ein mutmaßlich linksextremistischer Brandanschlag auf zwei Strommasten. Dabei wurden im Ortsteil Johannisthal Starkstromkabel zerstört, die schwer zu reparieren sind. 

In Teilen des Bezirks kam es beim Telefonieren mit dem Smartphone zu Problemen, weil es durch den fehlenden Strom kein Handynetz mehr gab oder nur ein schwaches. 

Zu dem Brandanschlag wurde auf der linksradikalen Internetseite „Indymedia“ ein Bekennerschreiben veröffentlicht, das von der Polizei als vermutlich authentisch bewertet wurde. Der Anschlag gelte den Technologiefirmen und Forschungseinrichtungen aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- & Nanotechnologie, Raumfahrt sowie Sicherheits- und Rüstungsindustrie am Standort Adlershof, hieß es in dem Text.

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