Katastrophenschutz: Proben für den Ernstfall – in Berlin nun auch mit Sirenen

Piepsen, Heulen, Klingeln: Am Warntag wird auch in Berlin und Brandenburg getestet, wie gut Warnsysteme wirklich funktionieren. Erstmals sollen auch in der Hauptstadt wieder Sirenen zu hören sein.

Berliner und Brandenburger sollten heute nicht erschrecken, wenn Handys schrillen und Sirenen heulen. Am Warntag testen Behörden verschiedene Warnmittel, um den Ernstfall zu üben. Gegen 11.00 Uhr wird die Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gestartet. Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren werden dann auch in der Hauptstadt wieder offizielle Warnsirenen ertönen. 

Mehr als 200 der in den vergangenen Jahren aufgestellten Sirenen sollen in Berlin angeschaltet werden, wie Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ankündigte. Um Punkt 11.00 Uhr ist ein sehr lauter an- und abschwellender Ton eine Minute lang zu hören. Um 11.45 Uhr soll dann mit einem einminütigen Dauerton Entwarnung gegeben werden. 

Dutzende Sirenen heulen in Brandenburg 

Während in Berlin im vergangenen Jahr die Sirenen noch stumm blieben, heulten in Brandenburg landesweit Warnanlagen. Laut Innenministerium sind für das Land im Warnmittelkataster aktuell 2.492 Sirenen erfasst. Es ist davon auszugehen, dass alle Anlagen ausgelöst werden, wie eine Sprecherin sagte. Die meisten Sirenen stehen demnach in den kreisfreien Städten Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder).

In der Hauptstadt waren die technischen Voraussetzungen für die neu installierten Geräte damals laut Feuerwehr noch nicht vollständig gegeben. Warnsignale wurden daher vor allem über Handys und Warn-Apps verbreitet.

Rund 450 Sirenen für Berlin 

Nun sollen aber auch in Berlin Sirenen heulen. Sie wurden laut Innenverwaltung in den vergangenen Jahren zunächst vorwiegend auf Dächern in der dicht bewohnten Innenstadt und an touristischen Orten aufgestellt. Eigentlich sollte der Aufbau schon vor Jahren abgeschlossen sein, er verzögerte sich aber. Bis Ende des Jahres sollen es 450 Sirenen sein, in den nächsten beiden Jahren kommen nach den Angaben noch mehr als 100 dazu. 

Zum Katastrophenschutz in Berlin zählen auch 44 sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme, die Anlaufstellen für die Bevölkerung in den Bezirken sind. Bislang sind allerdings erst 14 davon einsatzbereit und weitere 4 betriebsbereit. 

Solche Leuchttürme hat die Feuerwehr aktuell im Südosten der Hauptstadt wegen des großen Stromausfalls aufgestellt, damit betroffene Anwohnerinnen und Anwohner etwa ihr Handy aufladen können und Informationen erhalten.

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