Prozessbeginn: Ex-Politiker soll 38 Millionen Euro hinterzogen haben

Ein langjähriger Kommunalpolitiker ist wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Der Autohändler soll Scheingeschäfte mit Fahrzeugen vorgetäuscht haben.

Ein langjähriger FDP-Kommunalpolitiker aus Viersen muss sich von heute (11.00 Uhr) an wegen besonders schwerer Steuerhinterziehung in Höhe von fast 38 Millionen Euro vor dem Landgericht Mönchengladbach verantworten. Der 68-Jährige saß viele Jahre im Stadtrat und im Kreistag, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenritter der Malteser. 

Anfang vergangenen Jahres hatte sich der Autohändler nach mehr als 20 Jahren aus der Kommunalpolitik zurückgezogen – „aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen“, wie es damals hieß. Im Mai kam er in Untersuchungshaft. 

Scheingeschäfte mit nicht existierenden Autos

Sein Verteidiger hatte bei Bekanntwerden des Falls Anfang Juli auf dpa-Anfrage mitgeteilt, sein Mandant habe „sich umfassend geäußert und zur Aufklärung beigetragen“. Seine Aussage „im Sinne der Anklage“ könne man als Geständnis werten.

Laut Anklage hat der Autohändler zwischen 2009 und 2023 Umsatzsteuern in Höhe von fast 38 Millionen Euro hinterzogen. Dem 68-Jährigen werden nach Angaben einer Gerichtssprecherin 37 Tathandlungen angelastet. Dabei gehe es um den Inlands- und Auslandshandel mit Fahrzeugen. Darunter waren den Ermittlern zufolge auch Scheingeschäfte mit Autos, die es gar nicht gab.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert