Gesundheit: Arzt: Zugang zu Wasser erhöht Überlebenschancen von Pawlos

Wo ist der kleine Pawlos? Seit Dienstag suchen Hunderte Menschen nach dem vermissten Kind. Wie lange es ohne Hilfe überleben kann, hängt von vielen Bedingungen ab, sagt ein Kinderarzt.

Wie lange der seit Dienstag im hessischen Weilburg vermisste sechs Jahre alte Pawlos überleben kann, hängt laut einem Experten stark von seinem Zugang zu Wasser ab. „Hat er eine Wasserquelle? Kann er die nutzen? Das erhöht seine Lebenschancen“, sagte Matthias Bollinger Landesarzt des DRK Hessen und Kinderarzt der Deutschen Presse-Agentur. 

„Es gibt diese Faustregel von drei Tagen ohne Wasser.“ Erwachsene würden Flüssigkeitsmangel tendenziell besser aushalten. Wer zu viel Flüssigkeit verliere, verliere zudem Kraft und im schlimmsten Falle das Bewusstsein und könne dann nicht mehr auf sich aufmerksam machen.

Experte: Eine Woche ist möglich

Wie lange der vermisste Junge überleben könne, hänge von vielen verschiedenen Bedingungen und Umständen ab, sagte der Kinderarzt. „Eine Woche sei durchaus im Spektrum des Erwartbaren.“

„Die Temperaturen sind zwar noch etwas niedrig und frisch, aber wir haben eigentlich keinen Frost mehr“, sagte Bollinger. Einen Unterschied mache hingegen, wo sich der Sechsjährige aufhalte. „Wenn er in einem Schuppen ist, ist es was anderes, als wenn er unter einem Busch sitzt. Ist er nass, kühlt er auch aus. Dann sinken die Chancen dramatisch.“

Schwierig sei bei dem laut Ermittlern „autistisch veranlagtem“ Kind, dass es sich bei Rufen möglicherweise nicht von allein melden würde. Die Polizei sucht anhand von Lautsprecherdurchsagen mit der aufgezeichneten Stimme der Mutter und mit Ballons nach ihm. „Die Stimme der Mutter, der Vertrauensperson, ist etwas, was ihn dazu bringen kann, sich zu melden“, sagte der Experte.

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