Automatische Autoerkennung: Viele Beschwerden über private Parkfirmen in Sachsen-Anhalt

Parken ohne Schranken: Bei Supermärkten, in großen Städten oder an Sehenswürdigkeiten werden Auto-Kennzeichen per Kamera erfasst. Das klappt nicht immer. Der Ärger von Verbrauchern wächst.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt verzeichnet mehr Beschwerden über private Parkraumbewirtschafter. Es handle sich dabei um Vertragsstrafen für die Autofahrer, teilte die Verbraucherzentrale mit. In allen Fällen hätten die Autofahrer angegeben, dass die Parkgebühren bezahlt worden seien. Deutschlandweit verzeichnen Verbraucherzentralen eine steigende Zahl von entsprechenden Beschwerden. Dabei gehe es vor allem um Parkplätze von Supermärkten, aber auch vor Arztpraxen und Krankenhäusern. 

Betroffene kritisierten vor allem unklare Regeln, hohe Vertragsstrafen, Inkassoschreiben und schlechte Erreichbarkeit des Service, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Verbraucherschutzzentralen der Bundesländer ergab. Dabei geht es vor allem um schrankenlose Parkplätze, die mit Kennzeichenerfassungen arbeiten. 

Verbraucher fühlen sich getäuscht

Häufig fehle es an klarer und unübersehbarer Beschilderung, so die Verbraucherzentralen. Immer wieder gebe nach Ansicht von Verbrauchern unverständliche Rechnungen und unzulässige Entgelte. Teilweise sei berichtet worden, dass der Parkautomat nach Eingabe des Kennzeichens angezeigt habe, dass keine Zahlung erforderlich sei. Anschließend hätten Verbraucher aber eine Zahlungsaufforderung von rund 50 Euro bekommen, weil angeblich die Freiparkdauer um wenige Minuten überschritten worden sei. 

Die Anbieter weisen die Vorwürfe zurück. „99,5 bis 99,8 Prozent aller Parkvorgänge funktionieren reibungslos“, erklärt der Geschäftsführer von Mobility Hub, Maximilian Schlereth. Das Unternehmen aus München bewirtschaftet nach eigenen Angaben rund 100.000 Stellplätze an mehreren hundert Standorten im Bundesgebiet. Monatlich würden mehrere Millionen Parkvorgänge abgewickelt. Die Zahl der Verstöße liege im niedrig stelligen Tausender-Bereich. 

Unternehmen: „verschwindend geringe Zahl“ von Strafen

Das Unternehmen „Park & Control“ teilte mit, Vertragsstrafen nur bei eindeutig dokumentierten Verstößen auszusprechen. Die Beschilderung der Parkplätze sei klar und werde regelmäßig kontrolliert. Die Parkraummanagement-Firma Wemolo betont ebenfalls, dass die Zahl der Vertragsstrafen bei europaweit täglich 2,5 Millionen Parkvorgängen verschwindend gering sei. Das System funktioniere digital und extrem genau. „Autofahrer, die eine Strafe erhalten, beschweren sich natürlich häufiger – egal wie fair und transparent der Prozess ist“.

Tipps: Quittungen aufbewahren und Fotos machen

Verbraucherschützer empfehlen, sich im Zweifelsfall Beratung von Verbraucherzentralen zu holen, wenn man sicher sei, bezahlt zu haben. Oftmals seien Vertragsstrafen überzogen, oder die Geschäftsbedingungen nicht ausreichend ersichtlich. Hier lohne es sich, Fotos von den Schildern und der entsprechenden Parksituation zu machen. Zudem sollten bei schrankenlosen, digitalen Parkplätzen Belege eine Zeit lang aufbewahrt werden.

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