Ägypten enthüllt 2000 Jahre alte Ruinen einer versunkenen Stadt vor Alexandria

Ägypten hat antike Artefakte einer über 2000 Jahre alten versunkenen Stadt vor der Küste Alexandrias enthüllt. Zu den Unterwasserruinen, die das ägyptische Antikenministerium am Donnerstag in der Abu-Kir-Bucht der Küstenstadt Alexandria offenbarte, gehören alte Kalksteingebäude, Statuen und Überreste eines Hafens. Unter dem Jubel von archäologischen Tauchern wurden Statuen und weitere Artefakte mit Kränen aus dem Meereswasser gehoben. 

Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei der Stätte mutmaßlich um eine Erweiterung der antiken Stadt Canopus – einem bedeutenden Zentrum während der Dynastie der Ptolemäer und des Römischen Reichs. Die Stadt versank infolge von Erdbeben und dem steigenden Meeresspiegel.

Unter den freigelegten Ruinen sind mehrere Kalksteingebäude, die möglicherweise als Kultstätten, Wohnräume und gewerbliche Gebäude dienten. Auch Wasserreservoirs und in den Fels gehauene Teiche für die Fischzucht wurden entdeckt. 

Weitere bemerkenswerte Funde waren Statuen von königlichen Persönlichkeiten und Sphinxen aus der vorrömischen Zeit, darunter eine teilweise erhaltene Sphinx mit dem Zeichen von Ramses II. – einem der berühmtesten und am längsten regierenden Pharaonen Ägyptens.

Ein Handelsschiff, Steinanker und ein Hafenkran aus der ptolemäischen und römischen Zeit wurden an der Stelle eines 125 Meter langen Docks gefunden, das laut Antikenministerium bis zur byzantinischen Zeit als Hafen für kleine Boote genutzt wurde.

„Unter Wasser ist viel, aber was wir bergen können, ist begrenzt“, erklärte Tourismusminister Sherif Fatih. Lediglich Artefakte „bestimmter Materialien, die strengen Kriterien entsprechen“, könnten geborgen werden. „Der Rest bleibt Teil unseres versunkenen Erbes“, fügte Fatih hinzu.

Die makedonische Dynastie der Ptolemäer herrschte von Alexander dem Großen (856-323 vor Christus) an bis zum Jahr 30 vor Christus über Ägypten und wurde vom Römischen Reich abgelöst, das Ägypten rund 600 Jahre lang regierte.

Alexandria, die zweitgrößte Stadt Ägyptens, beherbergt unzählige antike Ruinen. Doch die Küstenstadt ist laut UN-Angaben besonders von den Folgen des menschengemachten Klimawandels bedroht: Durch den Anstieg des Meeresspiegels werden jährlich über drei Millimeter Küste von den Wassermassen verschluckt. Laut Prognosen der Vereinten Nationen droht ein Drittel der Stadt bis zum Jahr 2050 unbewohnbar zu sein. 

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