Fußball-Bundesliga: Freiburgs größter Trumpf: Grifo auf Petersens Spuren

Vieles ist neu beim Sport-Club, doch eines bleibt: die Hoffnung auf Tore und Vorlagen von Vincenzo Grifo. Der nimmt in der kommenden Bundesliga-Saison einen Vereinsrekord ins Visier.

Sechs Neue und ein alter Bekannter. Vor dem Saisonstart in der Fußball-Bundesliga ruhen die größten Hoffnungen des SC Freiburg nicht etwa auf den Sommertransfers, sondern wieder mal auf Vincenzo Grifo. Der 32-Jährige gilt vor dem Duell mit dem FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Offensive als gesetzt – und hat einen Vereinsrekord in Sichtweite.

„Ich habe mein Herz in Freiburg gelassen. Mir geht’s hier sportlich und privat sehr, sehr gut“, sagte Grifo, der seinen Vertrag in der Sommerpause verlängert hat. Bis wann, wurde vom Club wie gewohnt nicht kommuniziert. Klar ist aber: Der Italiener will noch so lange wie möglich spielen – und am liebsten beim SC.

Lob von Sportdirektor Hartenbach

In gleich vier Saisons war Grifo in den vergangenen Jahren Toptorschütze und Topscorer der Freiburger in der Bundesliga. Zumindest bei den Treffern musste er in der zurückliegenden Spielzeit dem Japaner Ritsu Doan, mittlerweile bei Eintracht Frankfurt, zwar den Vortritt lassen. „Ich habe es ihm gegönnt, weil er ein unglaublicher Spieler ist und viel dazu beigetragen hat, dass wir erfolgreich waren“, sagte Grifo aber. Er selbst hatte achtmal, Doan zehnmal getroffen.

307 Pflichtspiele, 94 Tore und 88 Vorlagen stehen für Grifo im SC-Trikot mittlerweile schon zu Buche. „Es ist nicht nur seine Statistik, die für die Mannschaft wichtig ist. Er strahlt auch Sicherheit und Souveränität aus, die ansteckend ist und seinen Mitspielern ungemein hilft“, lobte Sportdirektor Klemens Hartenbach den Vizekapitän. „Er geht auf und neben dem Platz voran, ist topfit und dieses Jahr in seinem Spiel nochmals umfänglicher geworden.“

Petersens Torrekord im Visier

Bald könnte Grifo, der auch für die Standards zuständig ist, Nils Petersen als Freiburger Rekordtorjäger ablösen. 105 Treffer hat der Ex-Profi für den SC Heißt: Elf Tore fehlen Grifo noch zum Gleichstand, zwölf zur alleinigen Spitze. „Das wäre etwas Besonderes“, sagte der neunmalige Nationalspieler. „Aber ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft.“ Nur auf die Bundesliga bezogen, würden ihm schon fünf Tore zum besten Freiburger Schützen reichen (69:65).

„Unglaublich tolle Zahlen“ seien das, sagte Trainer Julian Schuster. Sie würden für die Leistung und Qualität des Spielers sprechen. Aber auch dafür, „wie sich der Verein entwickelt hat“, dass es ihm gelungen sei, ihn so lange zu halten. „Das Wichtigste wird sein, sich darauf zu fokussieren, was sein Spiel auszeichnet, als Zahlen im Kopf zu haben. Die erreicht man erfahrungsgemäß schneller, wenn man sich auf seine Aufgaben konzentriert“, so Schuster.

Neuzugang Scherhant will von ihm lernen

Einen weiteren Meilenstein erreichte Grifo bereits in der Vorsaison: In der Liste der Freiburger Rekordspieler rückte er auf Platz vier vor – hinter Andreas Zeyer sowie den aktuellen Teamkollegen Christian Günter und Nicolas Höfler.

Sollte Grifo von Verletzungen verschont bleiben, dürften auch diese Saison viele Einsätze hinzukommen – auch wenn mit Derry Scherhant (Hertha BSC) ein echter Konkurrent verpflichtet wurde, der zehn Jahre jünger und ein anderer Spielertyp ist. Er wolle sich von Grifo „viel abschauen“, erklärte der Berliner. Neues Anschauungsmaterial gibt’s womöglich schon am Samstag wieder.

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