Krankenkassenbeiträge: CSU-Politiker Holetschek gegen Kontaktgebühr

Der Arbeitgeber-Vorschlag für eine sogenannte Kontaktgebühr beim Arzt schlägt Wellen. Aus der CSU kommt Widerspruch.

Aus der CSU kommt Widerspruch zum Arbeitgeber-Vorschlag, bei Praxisbesuchen eine sogenannte Kontaktgebühr für gesetzlich Versicherte zu erheben. „Eine Kontaktgebühr bei Arztbesuchen wäre völlig der falsche Weg“, sagte Klaus Holetschek, CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, dem „Münchner Merkur“ (Donnerstag). „Sie würde vor allem Chroniker treffen – etwa Dialyse-Patienten, die Dutzende Male im Jahr auf zwingend notwendige Termine angewiesen sind. Auch Impfungen oder Krebsbehandlungen wären absurderweise betroffen.“ Statt neue Gebühren einzuführen, müsse das System so gestaltet werden, dass die Sozialabgaben nicht weiter stiegen.

Der richtige Ansatz, um Patienten besser zu steuern, sei das im Koalitionsvertrag vereinbarte Primärarztsystem mit verlässlicher Terminvergabe, sagte Holetschek der Zeitung. Patienten steuerten als ersten Ansprechpartner zunächst immer einen selbst ausgesuchten Primärarzt an, der sie gegebenenfalls weiter überweist.

Im Gegenzug sollen sie garantiert schneller einen Facharzttermin oder eine ambulante Behandlung im Krankenhaus erhalten. „Wer will, dass die Menschen zuerst zum Hausarzt gehen, erreicht das nicht über Strafzahlungen, sondern über Anreize“, sagte der ehemalige bayerische Gesundheitsminister.

Zuvor hatte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, sich angesichts steigender Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen für eine Kontaktgebühr beim Arztbesuch ausgesprochen. Die Arbeitgeber wollten, dass die Krankenversicherungsbeiträge stabil werden, sagte er im „Berlin Playbook“-Podcast von „Politico“. Dafür brauche es aber geringere Ausgaben. Eine Kontaktgebühr könne eine stärkere Patientensteuerung herbeiführen, es gehe darum, „Ärzte-Hopping zu begrenzen“, wurde Kampeter zitiert.

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