Jugendzentrum: Bestand von Hamburgs einziger Indoor-Skateanlage gesichert

Seit 35 Jahren donnern Jugendliche mit ihren Skateboards und Inlinern über die Rampen und Halfpipes von Hamburgs einziger Indoor-Skateanlage. Das bleibt auch so. Doch das Jugendzentrum braucht Geld.

Der Bestand von Hamburgs einziger Indoor-Skateanlage ist bis auf weiteres gesichert. Die Finanzbehörde hat den Mietvertrag mit dem Verein I-Punkt Skateanlage bis Ende 2028 verlängert, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bei einem Ortstermin im Stadtteil Hammerbrook sagte.

Danach müsse die Skateanlage erst weichen, wenn die Bagger möglicher Gewerbe-Investoren tatsächlich vor der Tür stünden – und auch das nur vorübergehend. Denn laut Dressel werden neue Grundstückseigentümer von der Stadt verpflichtet, auf eigene Kosten wieder eine Skateanlage in ihre Gewerbeimmobilien beim Bahnhof Berliner Tor zu integrieren.

Hindernisse, Rampen und eine Halfpipe in der Halle

Das Skateland besteht seit 35 Jahren – erst zehn Jahre in der nahe gelegenen Amsinckstraße und nun schon 25 Jahre in der Spaldingstraße neben den Bahngleisen, wie Geschäftsführer Philipp Lange sagte. Die „betriebsälteste Skatehalle der Welt“ biete auf 1.500 Quadratmetern Fläche alles, was Skater so brauchen: Hindernisse, Rampen und eine Halfpipe. Im Außenbereich stünden auf rund 1.800 Quadratmetern drei weitere Skateparks für Skateboarder, Inliner, Scooter- und BMX-Fahrer oder Wheelchair-Skater zur Verfügung.

Das Skateland zählt zu den größten Jugendzentren Hamburgs und hat den Angaben zufolge als einziges 365 Tage im Jahr geöffnet – auch an Weihnachten. Denn gerade da kämen Kinder, sagte Lange. „Die brauchen das dann.“ Pro Jahr werde die Anlage im Schnitt von rund 70.000 Besucherinnen und Besuchern genutzt – während der Corona-Pandemie trainierte dort auch der Olympia-Kader. Während der Schulzeit ist der Eintritt unter der Woche frei, wie Lange sagte. Ansonsten koste ein Besuch drei Euro – was für manche Kinder und Jugendliche aber bereits zu viel sei. „Die kommen dann auch mal so rein und wir sehen zu, dass das irgendwie funktioniert.“ 

Das Jugendzentrum benötigt dringend Spenden

„Auch Liegenschaftsangelegenheiten können mal cool sein“, sagte Dressel bei dem Ortstermin. Ein großer Vorteil der längerfristigen Mietvertragsverlängerung sei auch, dass nun etwa beim Sportbund Förderanträge gestellt werden könnten. Denn ein großes Problem bleibt: Das Skateland mit seinen drei Festangestellten und sieben Aushilfen hat akute Geldprobleme. Ein Großspender, der den Betrieb der Anlage und den freien Eintritt für die Kinder und Jugendlichen über Jahre gesichert habe, sei 2023 gestorben, sagte Lange.

Nun fehlten wegen Zuwendungskürzungen der Sozialbehörde und weggebrochener Spenden rund 150.000 Euro pro Jahr – bei Gesamtbetriebskosten von jährlich rund 360.000 Euro, sagte Lange. „Wir haben jetzt schon wieder ein paar kleinere Spender, aber das ist nichts, was uns irgendwie am Leben hält.“ Zudem müssten einige Dinge, etwa die Sanitäranlage oder der Sozialtrakt dringend saniert werden.

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