Um Anlagen zur Wasserversorgung für Extremwetter fit zu machen, sind laut einer Studie hohe Investitionen nötig. Der Verband kommunaler Unternehmen hat das Sondervermögen des Bundes im Blick.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hält Milliarden-Investitionen für den Erhalt der Wasserversorgungsnetze in Brandenburg für erforderlich. In den kommenden 20 Jahren müssten rund 21,4 Milliarden Euro in Erhalt, Erneuerung und Klimaanpassung der Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur investiert werden, so der Verband, der sich auf eine Studie dazu beruft. Langfristig würden sich daher auch die Kosten für die Haushalte erhöhen.
„Anders als bei Straßen und Brücken sind Schäden am „Schatz unter der Straße“ nicht sofort sichtbar und treten erst ins Bewusstsein, wenn es zu Ausfällen kommt“, sagte der Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Julian Büche. In der aktuellen Debatte um Fördermittel bleibe die Wasser- und Abwasserinfrastruktur oft „unter dem Radar“. Der Verband hofft aber auf Mittel aus dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur und Klimaneutralität.
Aufgrund von Extremhitze und Trockenheit rechnen kommunale Versorgungsunternehmen in Deutschland künftig mit mehr Engpässen bei der Wasserversorgung in Deutschland. Laut einer Umfrage des VKU kommen manche Anlagen und Leitungsnetze auch an die Belastungsgrenze.
„Brauchen politische Weichenstellungen“
Ohne langfristige und verlässliche Finanzierungsperspektiven werde es schwer, die Wasserinfrastruktur zukunftsfest zu machen, so Büche. „Wir brauchen jetzt politische Weichenstellungen der Landesregierung und des Bundes, damit Versorgungssicherheit und Umweltstandards auch in den kommenden Jahrzehnten gewährleistet bleiben.“ Nicht überall lasse sich dies über Nutzerentgelte finanzieren, „wenn Wasser und Abwasser für alle bezahlbar bleiben sollen“, sagte Büche.
Ein Durchschnittshaushalt bezahlte in Brandenburg für die Wasserversorgung rund 218 Euro pro Jahr, wie aus abrufbaren Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022 hervorgeht. Dazu kommt das Entgelt für die Abwasserentsorgung. Die monatlichen Gesamtkosten belaufen sich laut Verband durchschnittlich auf etwas mehr als 40 Euro pro Monat. Allerdings gibt es regionale Preisunterschiede.