Hurrikan „Erin“ nähert sich Bahamas – Überschwemmungen an US-Ostküste möglich

Hurrikan „Erin“ hat sich am Montag weiter durch die Karibik in Richtung der Inselgruppe der Bahamas bewegt. Der zuvor auf Kategorie vier und damit die zweithöchste Kategorie hochgestufte Tropensturm war nach Angaben des US-Hurrikanzentrums (NHC) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern nach Nordwesten unterwegs. Auf den Bahamas, den Turks- und Caicosinseln, in Haiti und der Dominikanischen Republik wurden starker Regen und Überschwemmungen erwartet. 

Nachdem er die Bahamas gestreift hat, soll der Tropensturm am Dienstag nach Norden weiterziehen und sich Mitte der Woche zwischen der Ostküste der USA und den Bermuda-Inseln hindurchbewegen.

Auch wenn nicht damit gerechnet wird, dass „Erin“ auf Land trifft, haben die US-Wetterdienste davor gewarnt, den Sturm auf die leichte Schulter zu nehmen. Jamie Rhome, stellvertretender Direktor des NHC, warnte in einem Video vor „gefährlichen Strömungen und bis zu sechs Meter hohen Wellen“, die insbesondere auf mehreren Inseln vor der Küste des US-Bundesstaates North Carolina zu Überschwemmungen führen könnten. Für die Inseln Ocracoke and Hatteras wurden bereits Evakuierungen angeordnet. 

Am Sonntag hatten die Meteorologen den Hurrikan zunächst von der höchsten Stufe fünf auf drei herabgestuft – dann erreichte er wieder Stufe vier. Es wurde erwartet, dass der Sturm sich im Laufe des Montag allmählich wieder abschwächen würde, erklärte das NHC. Trotzdem werde „Erin“ in den kommenden Tagen „ein großer und gefährlicher Hurrikan bleiben“. 

Im US-Außengebiet Puerto Rico gab es bereits Überschwemmungen. Über 150.000 Haushalte waren nach Angaben eines Stromanbieters zeitweise ohne Strom.

„Erin“ ist der erste Hurrikan der diesjährigen Hurrikan-Saison im nördlichen Atlantik. Diese dauert üblicherweise von Juni bis in den späten November, in diesem Jahr wird mit stärkeren Phänomenen als üblich gerechnet. Im vergangenen Jahr hatten in der Karibikregion mehrere heftige Stürme gewütet, darunter Hurrikan „Helene“, durch den im Südosten der USA mehr als 200 Menschen ums Leben kamen.

Der menschengemachte Klimawandel, der unter anderem zu steigenden Wassertemperaturen in den Weltmeeren führt, macht Stürme nach Einschätzung von Wissenschaftlern wahrscheinlicher und begünstigt eine schnellere Verstärkung von Sturmtiefs. „Erin“ hatte sich innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden von einem Hurrikan der Stufe eins zu einem Hurrikan der Stufe fünf ausgeweitet.

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