Internet: CDU: Zu wenige Haushalte in MV haben Glasfaser

Der Breitabandausbau kommt im Nordosten voran. Doch andere Bundesländer ziehen an MV vorbei. Das sorgt für Kritik.

Der CDU in Mecklenburg-Vorpommern kommen Ausbau und Nutzung des schnellen Internets zu langsam voran – auch im Vergleich mit anderen Bundesländern. „Wir fordern von der Landesregierung, eine Glasfaser-Strategie vorzulegen, die sich an Schleswig-Holstein orientiert, private Investitionen erleichtert und die Mittel des Bundes zielgerichtet in die Fläche bringt“, sagte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Daniel Peters.

Schnelles Internet per Glasfaserkabel ist einer Studie zufolge in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen für 60,9 Prozent aller Wohnungen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen verfügbar. Aber nur 35,2 Prozent haben bisher einen Anschluss gebucht, wie aus der Marktanalyse 2025 des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (Breko) hervorgeht. 

Ausbauquote in Schleswig-Holstein 92,7 Prozent

Mit den Ausbau- und Nutzungszahlen liegt MV zwar über dem Bundesdurchschnitt, doch die Nachbar-Bundesländer erscheinen dynamischer. An der Spitze liegt der Marktanalyse zufolge Schleswig-Holstein mit einer Ausbauquote von 92,7 Prozent und einer Anschlussquote von 52,2 Prozent. In Sachsen-Anhalt hat der Ausbaugrad bereits 70,1 Prozent erreicht, die Nutzung ist mit 28,5 Prozent jedoch geringer als im Nordosten. Niedersachsen machte binnen eines Jahres einen Sprung beim Ausbaugrad von 48 auf 67,2 Prozent.

Beim Glasfaser-Ausbau liegt MV im Mittelfeld

Auch die anderen Nordländer Hamburg, Bremen und Brandenburg liegen der Studie zufolge beim Ausbaugrad mit Glasfaser vor MV. Im Vergleich aller Bundesländer liegt der Nordosten mit Platz acht im Mittelfeld. Bei der Nutzung kommt der Nordosten auf Platz fünf. Im Bundesdurchschnitt haben der Marktanalyse zufolge aktuell 52,8 Prozent aller Haushalte, Unternehmen und Behörden Glasfaser anliegen. Einen entsprechenden Anschluss haben demnach 27,4 Prozent gebucht.

Mecklenburg-Vorpommern stehe beim Glasfaserausbau vor einem paradoxen Befund, so der Oppositionspolitiker Peters. „Die Mittelabflüsse aus den Förderprogrammen sind hoch, doch beim tatsächlichen Ausbau hinkt das Land weiter hinterher.“ Das deute darauf hin, dass hohe Summen in Planung, Ausschreibungen und Vorarbeiten gebunden würden, ohne dass dies sofort in sichtbare Anschlüsse münde. Planungs- und Genehmigungsverfahren zögen sich oft über Jahre hin. „Gleichzeitig fehlen im Land anscheinend die nötigen Tiefbaukapazitäten, um Projekte auch zügig umzusetzen.“

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