Nach Brandbrief: Dutzende demonstrieren in Spremberg gegen „Dritten Weg“

Das Bündnis Unteilbar Spremberg demonstriert am Mittag gegen eine Versammlung der rechtsextremen Kleinstpartei „Dritter Weg“. Auch Bürgermeisterin Christine Herntier ist dabei.

Knapp 100 Menschen haben nach einem Aufruf des Bündnisses Unteilbar Spremberg gegen eine Versammlung der rechtsextremen Kleinstpartei „Dritter Weg“ demonstriert. „Aktuell erleben wir, wie Neonazis und Faschisten ihre völkischen Fantasien in unsere Stadt tragen und vor allem junge Menschen vereinnahmen wollen“, sagte Bündnisleiterin Bianca Broda der Nachrichtenagentur dpa. „Wir stellen uns dem heute entschieden entgegen.“ 

Zur Versammlung des „Dritten Wegs“ – deutlich erkennbar durch Schilder und Banner – kamen einem dpa-Reporter zufolge knapp 50 Menschen. Auch bei der Gegendemo waren Plakate im Einsatz. Auf den bunten Pappen stand etwa „Vielfalt statt Einfalt“ oder „Aufstehen, Hinsehen, Nazis im Weg stehen“.

Nach Brandbrief

Hintergrund ist ein Brandbrief zum Erstarken des Rechtsextremismus, mit dem die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Christine Herntier, vor etwa vier Wochen bundesweit Aufmerksamkeit erregt hatte. Daher ist es laut Broda wichtig, den Worten auch Taten folgen zu lassen. „In Spremberg war und ist kein Platz für Rechtsextreme“, sagte Broda. 

Bürgermeisterin Herntier war bei der Gegendemonstration dabei, für sie eine „Selbstverständlichkeit“, wie sie der dpa vor Ort sagte. Sie ergänzte: „Ich sehe das ja auch als erneuten Angriff auf die Stadt Spremberg und da gehört es sich auch als Bürgermeisterin, dass man da Flagge zeigt.“

„Breites Meinungsbild“

Beide Versammlungen fanden an einem zentralen Verkehrspunkt in der Stadt statt. Broda berichtete von vielen Sympathisanten, aber auch von einigen, die im Vorbeifahren den Daumen nach unten oder den Mittelfinger gezeigt hätten. „Es wurde wirklich das breite Meinungsbild der Stadt sichtbar.“

Angaben der Polizei zufolge gab es keine Auseinandersetzungen, die Demos verliefen lautstark, aber getrennt voneinander. Die Beamten ermitteln nach einer Anzeige, nach der ein Anwohner einen Hitlergruß gezeigt haben soll.

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