Die 37. Auflage der Thüringen-Rundfahrt findet nicht statt. Ob es eine Neuauflage 2026 gibt, ist fraglich. Die bisherige Tour-Chefin schließt gegenwärtig ihr weiteres Engagement aus.
Nach der Absage der 37. Auflage der Thüringen-Rundfahrt der Frauen schließt die bisherige Tour-Direktorin Vera Hohlfeld eine Fortsetzung ihrer Arbeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. „Unter den Bedingungen jetzt stehe ich nicht mehr zur Verfügung“, sagte Hohlfeld der Deutschen Presse-Agentur.
Ob die Rundfahrt 2026 eine Fortsetzung findet, konnte und wollte die Cheforganisatorin deshalb auch nicht sagen. „Wenn es ernsthafte Interessen gibt, stehe ich nicht im Weg und würde alles dafür tun, dass die Rundfahrt eine Zukunft hat“, sagte Hohlfeld bei „Sport im Osten“ des MDR.
„Wie auf einem Basar“
Die 53-Jährige, die der Tour seit 15 Jahren vorstand, hatte die diesjährige Auflage der einzigen internationalen Frauen-Rundfahrt in Deutschland abgesagt, nachdem bisherige Fördermittel des Freistaates Thüringen zunächst nicht mehr bewilligt worden waren und später aus einem anderen Topf abgezogen werden sollten.
„Am Ende reichte die Kraft einfach nicht mehr aus, um den Ministern in der Staatskanzlei gegenüberzutreten und weiterhin, wie auf einem Basar, um jeden Cent zu betteln. Der Umgang mit uns war sehr schmerzhaft und der ausschlaggebende Punkt“, begründete Hohlfeld noch einmal die Absage.
Finanzielle Unsicherheit führte zur Absage
Die unsichere Finanzlage war spätestens Ende Februar zu einem existenziellen Problem geworden, zahlreiche Termine wurden auf Eis gelegt. „Die Aufarbeitung ist in drei Monaten bis zum Start der Tour nicht mehr umsetzbar und das finanzielle Risiko, um weitere Arbeiten auf den Weg zu bringen nicht tragbar“, sagte Hohlfeld.
Die vom 17. bis zum 22. Juni geplante 37. Ladies Tour hat einen festen Platz im Kalender des Radrennsports der Frauen. Die seit 1986 durchgeführte Tour war seitdem lediglich in der Wendezeit 1990 und 1991 sowie während der Corona-Pandemie 2020 ausgefallen.
