Es soll um unbezahlte Schulden im Drogenhandel gegangen sein. Um an das Geld zu kommen, sollen die Täter gewalttätig geworden sein. Monatelang ermittelte die Polizei. Nun rückten Spezialeinheiten an.
Rund drei Monate nach einer brutalen Entführung im Drogenmilieu ist die Berliner Polizei mit einer großen Razzia gegen die mutmaßlichen Täter vorgegangen. Weil es sich um mutmaßliche gefährliche und gewalttätige Verdächtige handelte, waren mehrere Spezialeinheiten (SEK) im Einsatz. Zusammen mit weiteren Einheiten des LKA durchsuchten sie am Morgen Wohnungen in Berlin und Brandenburg, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Mindestens eine Tür musste nach Informationen der dpa aufgesprengt werden.
Die Täter sollen am 8. Dezember einen 37-jährigen Mann in Berlin-Neukölln entführt haben, um so von dessen Vater Geld einzutreiben. Es soll um etwa 200.000 Euro gegangen sein, die aber nicht gezahlt wurden, hieß es aus Ermittlerkreisen. Die Entführer sollen das Opfer in einem Wald in Brandenburg schwer misshandelt und dann mit schweren Verletzungen ausgesetzt haben.
Ermittelt wird gegen fünf Menschen im Alter zwischen 30 und 57 Jahren, vier davon in Berlin und einer in Brandenburg. Durchsucht wurden sechs Wohnungen oder andere Räume in Berlin und drei in Brandenburg, zwei in Bad Freienwalde und einer in Wrietzen.