Die dänische Regierung hat sich erfreut darüber gezeigt, dass die US-Delegation bei ihrem bevorstehenden Besuch in Grönland nur einen Militärstützpunkt der USA auf der Insel besuchen will. Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen sagte am Mittwoch dem Radiosender DR, es sei „sehr positiv“, dass die US-Delegation ihre ursprünglichen Pläne für ihren Aufenthalt auf der Insel geändert habe.
Gegen den Besuch des US-Stützpunktes habe seine Regierung „nichts einzuwenden“, sagte Rasmussen. Die ursprünglichen Reisepläne hatten wegen der wiederholten Annektions-Drohungen der USA bei grönländischen und dänischen Regierungsvertretern für Unmut gesorgt.
Das Büro von US-Vizepräsident JD Vance hatte am Dienstag erklärt, dass er seine Frau Usha bei deren Grönland-Riese am Freitag begleiten werde. Auf der Pituffik Space Base werde er demnach „ein Briefing zu Fragen der arktischen Sicherheit erhalten und sich mit US-Soldaten treffen“.
Das Weiße Haus hatte ursprünglich angekündigt, dass Usha Vance von Donnerstag bis Samstag zusammen mit ihrem Sohn und einer US-Delegation das autonome dänische Territorium besuchen werde. Sie wollte demnach historische Orte besuchen, mehr über die grönländische Kultur lernen und sich das nationale Hundeschlittenrennen Avannaata Qimussersua anschauen.
Nach Angaben des grönländischen Regierungschefs Mute Egede sollte sie dabei auch vom nationalen US-Sicherheitsberater Mike Waltz begleitet werden. Auch US-Energieminister Chris Wright sollte Berichten zufolge Teil der Delegation sein.
Dänemarks Außenminister Rasmussen sagte nun, die Autos, die für den Besuch der US-Delegation nach Grönland geliefert worden seien, würden jetzt zurückgeschickt. „Die Frau des US-Vizepräsidenten und sein Sicherheitsberater werden der grönländischen Gesellschaft keinen Besuch abstatten“, fügte er hinzu. Er sprach von einer diplomatischen „Deeskalation“.
US-Präsident Donald Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit im Jahr 2019 erklärt, Grönland kaufen zu wollen. Seit seinem Amtsantritt im Januar 2025 betonte er mehrfach, das arktische Inselgebiet unter US-Kontrolle bringen zu wollen. Grönland und Dänemark lehnen eine Annektion entschieden ab.
Auf der größten Insel der Welt leben nur 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik immer noch die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.