Sirenen: Erster landesweiter Warntag: Wie funktionierte die Warnung?

Bereit für den Katastrophenfall? Rheinland-Pfalz hat sein Warnsystem getestet. Sirenen und Alarme auf Handys und Anzeigen sind ausgelöst worden. Wie genau läuft das ab?

Um Punkt 10.00 Uhr haben die Handys getönt und die Sirenen losgeheult. Am ersten landesweiten Warntag in Rheinland-Pfalz beteiligten sich neben dem Land rund 40 Landkreise, kreisfreie Städte und Verbandsgemeinden. 

Wie genau lief der Probealarm ab?

Aus dem neuen Lagezentrum Bevölkerungsschutz schickten die Kräfte eine Meldung über das Modulare Warnsystem (Mowas) raus, was um 10.00 Uhr zu Sirenenalarm und Warnmeldungen auf Handys führte.

Das Mowas sei über Satellit verbunden, sagte René Schubert, Präsident des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz. „So, dass sie sehr ausfallsicher sind.“ Im Lagezentrum wird am Computer über einen Mausklick eine Warnung herausgeschickt. Das Signal gehe von dort aus über ein Softwaresystem zum Bund – dort werden etwa Apps ausgelöst.

Wie wurden die Menschen gewarnt?

Der Mix aus verschiedenen Warnmitteln sei wichtig, sagte Staatssekretär Daniel Stich (SPD) bei seinem Besuch im Lagezentrum. Der Warntag diene dazu, diesen zu testen. 

Warnmix heißt: Die Menschen sollen über verschiedene Wege alarmiert werden. Zum einen gibt es die Sirenen, die im ganzen Land verteilt sind und akustische Warntöne sowie Durchsagen verbreiten. In einigen Orten fuhren etwa auch Lautsprecherfahrzeuge umher, um über mobile Sirenen Warnungen zu senden.

Über sogenanntes Cell Broadcast wurden Warnungen auch direkt auf Handys geschickt. Warnapps wie Nina und Katwarn können ebenfalls Alarm auslösen. Zudem sollte auf manchen Anzeigen ein Hinweis angezeigt werden.

Hat alles nach Plan geklappt?

„Es hat alles einwandfrei funktioniert, die Auslösung hat funktioniert“, sagte Schubert kurz nach dem Probealarm. „Und insofern sind wir an der Stelle auch über die internen Abläufe im Moment zufrieden.“

In Koblenz, Mainz und Trier waren die Sirenen ebenfalls zu hören, wie dpa-Reporterinnen berichteten. Auf Handys wurde etwa der Text angezeigt: „Probewarnung in Rheinland-Pfalz – Es besteht keine Gefahr“. Um 10.45 Uhr ertönte ein weiterer Ton als Entwarnung.

„Der landesweite Warntag hat gezeigt, dass wir in Rheinland-Pfalz über leistungsfähige Warnsysteme verfügen, die im Ernstfall Leben retten können“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) laut Mitteilung. Der Warntag habe gezeigt, dass das Land auf einem guten Weg sei. „Aber wir wollen noch besser werden.“

Die Belastungsprobe bestätige die Funktionsfähigkeit der verschiedenen Warnmittel, schrieb das Innenministerium. „Darunter die Warn-Apps Nina und Katwarn, der Mobilfunkdienst Cell Broadcast sowie Radio und Fernsehen.“ 

Wie steht es um das Sirenennetz in Rheinland-Pfalz?

In den vergangenen drei Jahren seien 660 Sirenen ertüchtigt und erbaut worden, sagte Ebling laut Mitteilung. In diesem Jahr seien Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro für den Ausbau von Sirenen vorgesehen. Am Warntag war auf einer Karte im Lagezentrum Bevölkerungsschutz auch zu sehen, wo schon moderne Sirenen stehen und wo noch ältere in Betrieb sind. „Wir wissen ganz genau, dass wir bei den Sirenen noch weiter ausbauen wollen“, sagte Stich.

Warum ist ein solcher Warntag wichtig?

Laut Staatssekretär Stich sollen nicht nur die technischen Systeme und Abläufe geprobt werden, sondern auch die Menschen für solche Warnungen sensibilisiert werden. „Das Wichtigste ist die Sensibilität bei der Bevölkerung. Das ist, glaube ich, das A und O.“ Die Menschen sollten im Notfall wissen, was zu tun sei und auch auf andere, eventuell hilfsbedürftige Mitmenschen achten.

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