Vor Gericht haben der Fachmann für Brandsachen und die psychiatrische Gutachterin das Wort. Es geht auch darum, ob der drogenabhängige Angeklagte schuldfähig ist. Er bestreitet die Brandstiftung.
Acht Monate nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in der Eifel geht der Prozess gegen einen Ex-Bewohner weiter. Es könnte nun bereits das Urteil gesprochen werden. Der 35 Jahre alte Algerier steht wegen versuchten Mordes in zehn Fällen vor dem Landgericht in Aachen. Der abgelehnte Asylbewerber soll am 23. November 2024 vormittags in einem unbelegten Zimmer den Brand gelegt haben, weil in eine andere Unterkunft verlegt werden wollte.
Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich zehn weitere Bewohner in dem Flachbau, einige von ihnen schliefen noch. Alle konnten sich rechtzeitig ins Freie retten, Verletzte gab es nicht. Am ersten Prozesstag hatte der Angeklagte zwei Mitbewohner beschuldigt, das Feuer gelegt zu haben. Der Verdacht richtete sich jedoch früh gegen den 35-Jährigen, da er laut Ermittlungen wiederholt damit gedroht hatte, sich selbst und die Unterkunft anzuzünden.
Frage der Schuldfähigkeit offen
Thema ist auch, ob der Mann, der seit Jahren Kokain und Cannabis nimmt, schuldfähig ist oder in die Psychiatrie kommt. Am Donnerstag sollen zwei Sachverständige zu Brand und Person des Angeklagten gehört werden. Er ist wegen vieler weiterer krimineller Verdachtsfälle polizeibekannt. In Fall einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht eine lange Freiheitsstrafe.