Badeunfälle: DLRG warnt vor Übermut – Viele Männer unter Badetoten

Der DLRG warnt vor dem Baden an unbewachten Stellen. Wo kann das Baden besonders riskant sein? Und warum ist die Anzahl der Männer unter den Badetoten besonders hoch?

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mahnt zum Baden an bewachten Gewässern und warnt vor Übermut. „Die meisten Badeunfälle passieren an unbewachten Stellen, insbesondere an Flüssen und an Seen“, sagte Michael Hohmann, Präsident der DLRG Hessen. 

Demnach sind es vor allem Männer, die bei Badeunfällen sterben. Warum ist das so? „Wenn wir uns die Zahlen vom vergangenen Jahr anschauen – und ich fürchte, diese schreiben sich in diesem Jahr fort, dann machen männliche Personen den weitaus größten Teil der Badetoten aus“, sagt der Experte. 

Bundesweit starben im vergangenen Jahr laut DLRG 411 Menschen (2023: 380) beim Baden, 311 von ihnen waren männlich. Und: „Rund 60 Prozent der Opfer bekannten Alters waren älter als 55 Jahre“, hieß es.

Viele Männer und viele Ältere unter Badetoten

Da seien zum einen die jungen Männer, die besonders übermütig und leichtsinnig seien. Aber auch ältere Menschen seien gefährdet. „Wir beobachten, dass die Badetoten immer älter werden. Die Ursachen sind dann mangelnde Übung, ein Überschätzen beim Schwimmen oder gesundheitliche Probleme.“ 

Hohmann warnt vor Gefahren durch Temperaturunterschiede beim Baden. Wer nach dem Sonnenbaden ohne Abkühlung ins kalte Wasser springt, riskiere einen Kreislaufschock. Insbesondere für Ältere könne das lebensbedrohlich sein. Aber auch junge und gesunde Menschen sollten achtsam sein. Und: Mit Alkohol im Blut steigt das Risiko laut DLRG zusätzlich.

DLRG: Flüsse mit weniger Wasser können gefährlich sein

Die Lebensretter weisen auch darauf hin, dass beim Baden in Flüssen die Strömung häufig unterschätzt werde. Das Tückische sei: „Je weniger Wasser im Fluss ist, desto schneller fließt er“, sagt Hohmann. Das sei besonders im Main und im Rhein der Fall, da das Wasser in der Mitte eine Mindesttiefe haben müsse, um die Schifffahrt zu gewährleisten. „Und dann wird es sehr schnell trichterförmig und das Wasser fließt rasant. Das wird oftmals unterschätzt, auch weil auf der Wasseroberfläche ganz gemütlich ausschaut.“

Im vergangenen Jahr sind in Hessen nach Angaben des DLRG 88 Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden. Demnach waren 3.081 Freiwillige in rund 201.000 Stunden aktiv bei der Gesellschaft. Dabei halfen die Rettungsschwimmer an Badestränden oder auf Booten rund 5.000 Menschen. In Hessen gab es laut den Angaben 2024 zwölf Badetote (2023: 18).

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