Nach Verschärfung der Grenzkontrollen registriert die hessische Erstaufnahme weniger Geflüchtete. Die Plätze sind derzeit zu gut der Hälfte belegt.
Die Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen machen sich auch bei der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Gießen bemerkbar. Seit der Verschärfung der Grenzkontrollen Anfang Mai ist die Zahl der Zugänge im sogenannten Normalverfahren – also ohne Geflüchtete aus der Ukraine – pro Woche um etwa ein Viertel gegenüber den Vorwochen gesunken, teilte das Regierungspräsidium Gießen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Insgesamt kamen im ersten Halbjahr 7.631 Menschen in der EAEH an, davon 2.260 über das sogenannte Sonderverfahren Ukraine und 5.371 Asylantragsteller über das Normalverfahren. Die Ukrainer stellten damit auch die größte Gruppe der Ankömmlinge dar, aber auch aus Afghanistan, Türkei und Syrien registrierte die Einrichtung zahlreiche Ankömmlinge.
Plätze derzeit gut zur Hälfte belegt
Die Auslastung der Erstaufnahmeeinrichtung lag mit 6.200 Bewohnern zum 18. Juli bei 52 Prozent. Insgesamt hat die hessische Erstaufnahmeeinrichtung inklusive der Notunterkunft in Alsfeld, in der Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht werden, knapp 12.000 Plätze.
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte erst vor einigen Tagen berichtet, dass die Zahl der Abschiebungen ausreisepflichtiger Migranten aus Hessen im ersten Halbjahr deutlich gestiegen sei. Demnach wurden 1.017 Menschen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in ihre Herkunfts- oder in Drittstaaten abgeschoben – etwa 30 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.