In der Sendung von Markus Lanz stand wieder Jens Spahn im Zentrum der Kritik. Diesmal zog Grünen-Urgestein Jürgen Trittin über ihn her – zur Belustigung des Moderators.
Eigentlich sollte bei Markus Lanz über das China gesprochen werden. Doch das Debakel um die Wahl der Bundesverfassungsrichter ist weiterhin das bundespolitische Thema der Stunde – und so wurde der Komplex wieder einmal in der ZDF-Talkshow diskutiert. Diesmal hatte der ZDF-Moderator unter anderem das Grünen-Urgestein Jürgen Trittin eingeladen.
Trittin ist eigentlich raus aus der Tagespolitik, seit Januar 2024 sitzt er nicht mehr im Bundestag. Doch der ehemalige Umweltminister und Fraktionschef ließ es sich nicht nehmen, mit harten Worten über Jens Spahn herzuziehen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende hatte rund um die gescheiterte Wahl der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf eine unglückliche Figur abgegeben.
Jürgen Trittin bei Markus Lanz: „Jens Spahn kann seinen Job nicht“
Gleich zu Beginn wollte Markus Lanz von ihm wissen, wie groß der dadurch entstandene Schaden sei. Trittin führte aus, dass die schwarz-rote Koalition zum zweiten Mal „wegen Widersprüchen in den eigenen Reihen nicht handlungsfähig war“. Und er kam sofort auf den Punkt: „Jens Spahn kann seinen Job nicht.“
Mit einem solch pointierten Start in die Sendung hatte wohl auch Markus Lanz nicht gerechnet – und musste erst einmal herzlich lachen. „Das ist jetzt die übliche Provokation“, hielt er Trittin entgegen. Der 70-Jährige erklärte weiter: Ein Fraktionschef müsse „so in die Fraktion vernetzt sein“, dass er Abweichler erkennen könne und nicht vorher Absprachen mit anderen Fraktionen treffe, die dann nicht einzuhalten seien.
„Das ist die Grundregel, die man braucht. Und da hat er versagt“, sagte er über Spahn. Spahn habe die „Kampagne“ von rechts vorhersehen müssen: „Das muss ein Fraktionsvorsitzender beherrschen. Sonst ist er ja nicht geschäftsfähig.“ Trittin spricht aus eigener Erfahrung, von 2009 bis 2013 leitete er zusammen mit Renate Künast die Grünen-Fraktion im Bundestag.
Schon am Tag zuvor hatte Britta Haßelmann, die aktuelle Fraktionschefin der Grünen, Spahn in der gleichen Talkshow „eklatantes Führungsversagen“ vorgeworfen. Trittin betonte darüber hinaus, dass auch Bundeskanzler Merz durch das Richterchaos beschädigt sei: „Er hat uns ja ordentliches Regieren versprochen.“
Quelle: „Markus Lanz“ im ZDF
