„Turban-Tornado“ Fauja Singh: Wohl ältester Marathonläufer der Welt stirbt mit 114 Jahren – bei Verkehrsunfall

Fauja Singh war weltweit bekannt in der Marathon-Szene. Erst mit 89 Jahren nahm er sich vor, die Langstrecke zu laufen. Nun ist er gestorben.

Er galt als ältester Langstreckenläufer der Welt – nun ist der Brite Fauja Singh im Alter von 114 Jahren bei einem Verkehrsunfall in seinem Geburtsland Indien ums Leben gekommen. 

„Mein Turban-Tornado ist nicht mehr“, schrieb sein Biograf Khushwant Singh auf der Plattform X. Mit großer Trauer teile er den Tod seines Freundes mit. „Ruhe in Frieden, mein lieber Fauja.“ Singh sei von einem zunächst nicht identifizierten Fahrzeug in seinem Dorf Bias angefahren worden, während er die Straße überquert habe.

Singh habe bei einem Verkehrsunfall eine „schwere Kopfverletzung“ erlitten, berichtete der indische Sender NDTV. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Am Montagabend (Ortszeit) sei er dann gestorben. Er wurde nach Berichten indischer Medien 114 Jahre alt.

Indiens Premierminister Narendra Modi würdigte Singh als „Ausnahmesportler mit unglaublicher Entschlossenheit“. Er habe Indiens Jugend «beim sehr wichtigen Thema Fitness» inspiriert. Sein Tod schmerze ihn, so Modi.

Fauja Singh: auffälliger Läufer mit Turban

Singh sorgte mit 89 Jahren für Aufsehen, als er mit dem Marathon-Training begann. Mit seinem Turban und seinem langen Bart war er ein stets willkommener wie auch auffälliger Teilnehmer bei weltweiten Laufveranstaltungen.

In der kanadischen Stadt Toronto lief er im Alter von 100 Jahren die Marathon-Strecke über 42,195 Kilometer in der Zeit von 8 Stunden und elf Minuten. Damit war er der älteste Marathonläufer in der Geschichte. Allerdings erkennt das Guinness-Buch seinen Rekord nicht an, weil er keine Geburtsurkunde, sondern nur einen Reisepass vorweisen konnte.

Singh wurde nach eigenen Angaben am 1. April 1911 im indischen Bundesstaat Punjab an der heutigen Grenze zu Pakistan geboren. Er wuchs dort als Bauernsohn auf. Als er 84 Jahre alt war und sein ältester Sohn bei einem Unfall starb, zog er nach England und begann zu laufen. Sein Dorf besuchte er regelmäßig.

Letztes Rennen mit 101 Jahren

Unter dem Jubel von Tausenden trug er 2012 das damalige olympische Feuer als einer der Fackelläufer ein Stück durch London. 

Zum letzten Mal lief Singh die 42,195 Kilometer lange Marathon-Strecke 2013 in Hongkong. Damals war er bereits 101 Jahre alt. 

Als Geheimnis für Singhs hohes Alter galten zum einen seine täglichen Über-Land-Märsche in seinem Heimat-Bundesstaat Punjap im Nordwesten Indiens und zum anderen sein regelmäßiger Verzehr von „Laddu“, einer regionalen Süßigkeit aus geronnener Milch.

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