Windmühlenflügel des berühmten Pariser Cabaret Moulin Rouge drehen sich wieder

Ein Pariser Wahrzeichen ist wieder komplett: Auf dem Dach des legendären Pariser Cabarets Moulin Rouge sollen sich am späten Donnerstagabend wieder die Windmühlenflügel drehen, die vor gut einem Jahr wegen eines technischen Defekts auf die Straße gestürzt waren. Der Unfall in einer Aprilnacht 2024 hatte Bestürzung ausgelöst, aber zum Glück niemanden verletzt. 

Zur Feier der Wiederbelebung ist ein Auftritt von Cancan-Tänzerinnen in Rüschenröcken auf der Straße vor dem Cabaret geplant. „Das Moulin Rouge ohne Flügel, das war einfach traurig. Wir haben alles daran gesetzt, sie wieder zu reparieren“, sagte der Geschäftsführer Jean-Victor Clérico. Eigentlich hätte dies bis zu den Olympischen Sommerspielen in Paris im vergangenen Sommer der Fall sein sollen, aber der neue Elektromotor war nicht rechtzeitig verfügbar. 

Das Moulin Rouge wurde 1889 eröffnet, im selben Jahr, in dem der Eiffelturm fertiggestellt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts gab es etwa 30 Windmühlen auf dem Hügel Montmartre, der wegen seines Lichts und der geringen Mietpreise außerhalb des Pariser Zentrums zahlreiche Künstler anzog, unter ihnen Auguste Renoir und Pablo Picasso. Der Maler Henri Toulouse-Lautrec zählte zu den regelmäßigen Besuchern des Moulin Rouge und porträtierte dessen Tänzerinnen und Gäste. 

Das bisher schlimmste Unglück in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Vergnügungslokals war ein durch Bauarbeiten ausgelöster Brand 1915. Danach musste das Moulin Rouge neun Jahre für Renovierungsarbeiten geschlossen bleiben.

Das Revue-Theater am Fuße des Montmartre ist bis heute ein Touristenmagnet und bekannt für die mit ihren Röcken wirbelnden Cancan-Tänzerinnen. Mit seinen 90 Talenten aus 18 Nationen bietet das Moulin Rouge das ganze Jahr hindurch allabendlich zwei Vorstellungen, ein Wirbel aus mitreißender Musik, Federn, Strass und Glitter. Etwa 600.000 Zuschauer zieht das Cabaret jährlich an, die Hälfte davon stammen aus dem Ausland. 

Der Familienbetrieb in der vierten Generation hat im vergangenen Jahr eigene Werkstätten eingerichtet, um das Handwerk der Stickerei und des Federschmucks zu bewahren. 

kol/yb

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