Wegen der Rückkehr zu G9 braucht es im nächsten Jahr weniger neue Lehrer an den Gymnasien. Bewerber sollen zunächst an anderen Schulen starten, rät der Ministerpräsident.
Aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist es kein Problem, wenn ein Teil der angehenden Gymnasiallehrkräfte im kommenden Jahr keine Stelle an einem Gymnasium bekommt. Er wisse nicht, was schlimm daran sein sollte, mal zeitweise an einer anderen Schulart zu unterrichten, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. „Ganz im Gegenteil: Es kommt einem nachher sehr zugute, wenn man Erfahrungen gemacht hat auch mit Schülern anderer Schulen.“
Wegen der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium werden in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren zunächst weniger Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien benötigt. Konkret müssen zum kommenden Schuljahr nach Angaben des Kultusministeriums rund 360 Stellen besetzt werden. Dem stehen den Angaben zufolge rund 1.500 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Das Ministerium bietet Gymnasiallehrkräften deswegen an, vorübergehend an einer anderen Schulart zu unterrichten – zusammen mit dem Angebot, nach drei Jahren an ein Gymnasium wechseln zu können.
Mehr Lehrer erst ab 2032 wieder nötig
Erst im Endausbau des neunjährigen Gymnasiums im Schuljahr 2032/2033 brauche man wegen der zusätzlichen Klassenstufe wieder mehr Lehrkräfte am Gymnasium, sagte Kretschmann. Jetzt Lehrkräfte an den Gymnasien einzustellen, die man aktuell nicht beschäftigen könne, wenn an anderen Schulen dringend Lehrkräfte gebraucht würden, sei bei der derzeitigen Haushaltslage nicht denkbar, sagte Kretschmann.