Migrationspolitik: Weniger Asyl-Erstanträge im ersten Halbjahr 2025

Der Trend verstärkt sich: Weniger Menschen kommen mit einem Schutzbegehren nach Deutschland. Das hat auch mit der neuen Lage in Syrien zu tun.

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich gesunken. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervor. Danach stellten im ersten Halbjahr 61.336 Menschen erstmals einen Antrag auf Schutz in Deutschland. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Rückgang von knapp 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum berichtet. Die Zahlen liegen auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

Neben den schrittweise eingeführten stationären Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen dürften auch Maßnahmen von Balkan-Staaten zur Reduzierung der irregulären Migration zu dieser Entwicklung beigetragen haben. 

Ein weiterer Faktor ist die veränderte Lage in Syrien, wo im Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war. Syrien, jahrelang Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in Deutschland, lag im ersten Halbjahr 2025 mit 15.127 Anträgen knapp hinter Afghanistan, das mit 15.181 Erstanträgen nun die Liste der wichtigsten Herkunftsstaaten anführt. Nach türkischen Regierungsangaben kehrten zwischen dem 9. Dezember und Mitte Juni mehr als 273.000 Syrerinnen und Syrer freiwillig aus der Türkei in ihre Heimat zurück.

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