Gewalt in der Pflege: Landespräventionstag zu Gewaltvorbeugung in der Pflege

Die Grenzen können fließend sein und mitunter wird Gewalt in der Pflege auch gar nicht als solche angesehen. Maßnahmen zur Vorbeugung werden daher als besonders wichtig erachtet.

Sozialministerin Stefanie Drese hat zu mehr Sensibilität beim Erkennen und Verhindern von Gewalt in der Pflege aufgerufen. Dabei gehe es nicht nur um körperliche Gewalt, die eher die Ausnahme sei. „Gewalt in der Pflege kann bereits im absichtlichen Überhören von Wünschen oder Bedürfnissen liegen oder in der Verwendung abwertender Formulierungen. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und präventive Maßnahmen zu entwickeln“, betonte die SPD-Politikerin anlässlich des Landespräventionstages in Neubrandenburg, der speziell dem Thema Gewaltprävention in der Pflege gewidmet war.

Gewalt in der Pflege dürfe nicht länger ein Tabuthema sein, mahnte Drese und verwies auf nachahmenswerte Projekte, die dem entgegenwirkten. Es gebe Strategien und Schutzmaßnahmen, die sich besonders bewährt hätten. Auf dem Landespräventionstag wurden einige davon vorgestellt. 

Die Veranstaltung sei eine große Hilfe, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses oft verschwiegene Thema zu lenken und Sichtbarkeit zu erzeugen. „Ich begrüße sehr, dass hier Best-Practice-Beispiele gesammelt, vorgestellt und sogar prämiert werden“, sagte Drese bei der Vergabe des Landespräventionspreises.

Drei Preisträger beim Landespräventionspreis

Mit Pokalen und einem Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro wurden der Pommersche Diakonieverein, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Rostock sowie die Landesfachstelle Demenz geehrt.

Mit seinem Projekt „Gewaltschutz neu denken“ verfolge der Pommersche Diakonieverein einen ganzheitlichen Ansatz, um Gewalt durch Prävention und Bewusstseinsbildung in den eigenen Einrichtungen nachhaltig zu reduzieren. Die Universitätsmedizin biete Deeskalationstraining, gezielte Kompetenzförderung und professionelle notfallpsychologische Nachsorge und setze so Standards für Kliniken im ganzen Land, hieß es. 

Die Landesfachstelle Demenz wurde für ihren sozialraumbezogenen Ansatz ausgezeichnet. Sie bringe Menschen in Kommunen, Quartieren und Nachbarschaften enger zusammen und wirke so auch Gewalt entgegen, die auf Grund von geistigen Erkrankungen wie der Demenz entstehen könne.

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