Hessen steckt in einer Hitzewelle. Ein Trinkbrunnen fühlt sich da schnell an wie eine kleine Oase in der Stadtwüste. Ein paar Beispiele dafür, wo es kühles Nass für unterwegs gibt.
Deutlich über 30 Grad, der Schweiß tropft – und dann ist auch noch die Wasserflasche leer: Trinkwasserbrunnen in einigen hessischen Kommunen können sich da anfühlen wie ein Retter in der Not. Besonders viele Brunnen mit frischem Leitungswasser gibt es in Frankfurt, wo laut einer interaktiven Karte der Stadt insgesamt 24 Trinkbrunnen verteilt sind. Die meisten davon befinden sich im Zentrum, am Hauptbahnhof, in Sachsenhausen und in Bornheim. Weiter außerhalb sind Trinkbrunnen demnach hingegen nur sporadisch zu finden.
Mit interaktiven Karten auf Wassersuche
In Kassel stehen drei solcher Brunnen in der Innenstadt, wie es seitens des städtischen Eigenbetriebs Kasselwasser heißt. Die nordhessische Stadt will jedoch nachziehen und demnach bis 2027 insgesamt 32 weitere neue Trinkbrunnen aufstellen, zehn davon noch in diesem Jahr.
Das bestehende Angebot kommt an: 1.700 Mal sei allein der Spender am Friedrichsplatz in den beiden mittleren Juni-Wochen benutzt worden. Wo sich der nächstgelegene Trinkbrunnen befindet, lässt sich auf einer Karte im Geoportal der Stadt nachsehen.
So eine Übersicht bietet auch Gießen unter dem Namen „Cooler Stadtplan“ an. An vier Stellen in der Stadt sprudelt einem Sprecher zufolge aktuell Trinkwasser aus einem Brunnen, ein weiterer ist derzeit außer Betrieb. Außerdem sind auf der Karte mehrere sogenannte Refill-Stationen eingezeichnet: Geschäfte, in denen man kostenlos Leitungswasser in mitgebrachte Flaschen abfüllen darf. Solche Angebote gibt es auch in anderen Städten, etwa in Frankfurt. Erkennbar sind sie an einem blauen Aufkleber.
Mehrere neue Trinkwasserspender stehen seit diesem Jahr in Fulda: An fünf neuen Standorten können durstige Menschen ihre Flaschen auffüllen oder direkt etwas trinken. „Die neuen Brunnen werden von Einheimischen wie von Touristen rege genutzt“, so ein Sprecher der Stadt. Sie seien Teil von Fuldas Hitzeaktionsplan. Ein weiterer Trinkwasserspender steht schon seit 2022 am Bonifatiusplatz, ein siebter soll nächste Woche an der Heilig-Geist-Kirche hinzukommen.
Brunnen als niedrigschwelliges Angebot
Trinkbrunnen seien vor allem für vulnerable Gruppen ein sinnvolles Angebot, etwa für wohnungslose Menschen, sagt Sprecherin Wiebke Reimann vom Frankfurter Gesundheitsamt. „Wir erreichen damit Leute, die zu Hause nicht einfach Trinkwasser aus dem Hahn zapfen können.“
Aber auch darüber hinaus sei eine niedrigschwellige Wasserversorgung wichtig: „Wenn man unterwegs ist, hat man vielleicht nicht die zwei bis fünf Euro übrig, um sich permanent teures Wasser nachzukaufen.“ Und bei Hitze gelte: viel trinken – und zwar nicht erst dann, wenn der Durst sich bemerkbar macht.