Gut die Hälfte der Flüsse und Seen in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. In Niedersachsen ist die Lage einer Studie zufolge noch deutlich dramatischer.
Ein Großteil der Flüsse, Bäche und Seen in Niedersachsen ist einem aktuellen Bericht zufolge in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand. Zu diesem Ergebnis kommen die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in einer regionalen Auswertung des Wasseratlas 2025. Lediglich drei Prozent der Fließgewässer im Bundesland seien in einem guten ökologischen Zustand.
Damit falle die Bilanz in Niedersachsen deutlich schlechter aus als im Rest der Bundesrepublik, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Organisationen.
Viele Fließgewässer und ihre Auen seien durch Flussbegradigungen oder Vertiefungen geschädigt und litten unter Schadstoffen und zu viel Nährstoffen aus der Landwirtschaft. Viele dieser Schäden ließen sich nicht mehr oder nur mit enormem Aufwand wieder beheben.
Die Umweltschützer forderten mehr renaturierte Auen und Gewässerrandstreifen. Das helfe auch, Überschwemmungen zu verhindern. „Angesichts der zunehmenden Klimakrise wird es immer wichtiger, unsere Gewässer wirksam zu schützen und ihnen mehr Raum zu geben“, sagte Susanne Gerstner, die Vorsitzende des BUND Niedersachsen.
Ausschlaggebend für die Bewertung ist früheren Angaben zufolge die Wasserrahmenrichtlinie der EU. Dabei spielt etwa der biologische oder chemische Zustand des Gewässers eine Rolle. So wird beispielsweise gemessen, ob sich bedenkliche Stoffe im Wasser befinden.
Bundesweit sind den Angaben zufolge rund 53 Prozent der Flüsse, Bäche und Seen in einem schlechten oder sehr schlechten ökologischen Zustand.