Ostseeinsel: Radfahrer stoppen Regionalzug, fragen nach Weg – und sorgen für Verspätung

Weil sich zwei Radfahrer im Gleisbereich aufhielten, musste ein Zug auf Rügen eine Notbremsung hinlegen. Das Paar war sich aber offenbar keiner Schuld bewusst.

Wer sich verfahren hat, dem hilft die moderne Technik in Form von Online-Kartendiensten – oder eben ganz klassisch Straßenschilder oder Passanten. Zwei Radfahrer auf Rügen wählten allerdings eine ungewöhnliche – und gefährliche – Art und Weise, sich nach dem Weg zu erkundigen.

Wie die Bundespolizeiinspektion Stralsund mitteilte, brachten die Radfahrer einen vorbeifahrenden Regionalzug zum Stehen. Beide Personen hätten sich im Gleisbereich aufgehalten, einer habe dort sogar sein E-Bike abgestellt. Die Zugführerin im Regionalexpress auf der Bahnstrecke zwischen Sassnitz und Lietzow musste eine Gefahrenbremsung vornehmen. Die Bundespolizei wurde alarmiert.

Bundespolizei warnt nach Vorfall auf Rügen: Aufenthalt im Gleisbereich kann lebensgefährlich sein

Eine gefährliche Situation – und eine ärgerliche Unterbrechung für die Fahrgäste. Unrechtsbewusstsein hätten die beiden Radfahrer dennoch nicht gezeigt, heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Beiden war die Lage offenbar keineswegs unangenehm. Nachdem der Zug zum Stehen gekommen war, erkundigten sie sich bei der Zugführerin nach dem Weg.

Beamte der Bundespolizei geleiteten die 62 Jahre alte Frau und ihren 58 Jahre alten Begleiter schließlich aus dem Gefahrenbereich, der Zug konnte seine Fahrt fortsetzen. Gegen die Radfahrer, die beide aus Niedersachsen stammen, werden Strafverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen.

Die Störung hatte auch Folgen für andere Bahnfahrer: Infolge des Vorfalls verspäteten sich auch vier weitere Züge, insgesamt kam es zu einer Verspätung von 53 Minuten.

Die Bundespolizei wies darauf hin, dass der Aufenthalt im oder am Gleisbereich lebensgefährlich sein kann: „Züge nähern sich mitunter fast lautlos und können oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Auch die enorme Sogwirkung eines vorbeifahrenden Zuges kann schon zu tödlichen Verletzungen führen“, hieß es in der Mitteilung.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Stralsund

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