Gesundheit: Minister warnt: Hitzetage nehmen zu

„Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz“, sagt Niedersachsens Gesundheitsminister Philippi. Vor allem ältere Menschen sind an heißen Tagen gefährdet. Welche Tipps das Land gibt.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi rechnet mit häufigeren Hitzetagen und rät vor allem älteren Menschen, sich darauf einzustellen. „Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz und insofern ist es wichtig, dass die Bevölkerung und insbesondere Risikogruppen gut informiert sind“, sagte der SPD-Politiker. Zuvor hatte er an den Herrenhäuser Gärten in Hannover mit Senioren das Gespräch gesucht, um zusammen mit der Allgemeinmedizinerin Ulrike Junius-Walker Tipps für die heißen Tage zu geben.

Zu folgenden Hitzeschutz-Maßnahmen rät das Land:

Mittagshitze vermeiden, Aktivitäten im Freien besser morgens oder abendsauf körperliche Anstrengung und Sport verzichtengenügend Flüssigkeit zu sich nehmen, auch wenn man nicht durstig istim Schatten verweilen, Hüte tragen und Sonnenschutz auftragenAbkühlung suchen, etwa unter der Duscheauch auf das Wohlbefinden der Mitmenschen achten

„Ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Hitze“, betonte die Ärztin Junius-Walker. „Sie verspüren beispielsweise weniger Durst oder nehmen bestimmte Medikamente ein, die bei hohen Temperaturen anders wirken.“ Die Krankenkasse AOK wies darauf hin, dass die Hitze auch für Asthma-Patienten besonders belastend sein kann.

Sozialverband fordert schnell Hitzeschutzpläne der Kommunen

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen appellierte derweil, dass der Schutz vor Hitzeperioden dringend verbessert werden müsse. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass das Thema angesichts des fortschreitenden Klimawandels so schleppend angegangen wird“, sagte SoVD-Landeschef Dirk Swinke anlässlich des heutigen Hitzeaktionstags. „Klar ist: Durch entschlossenes Handeln sind Hitzetote definitiv vermeidbar.“

Bisher hätten in Niedersachsen nur wenige Kommunen einen Hitzeplan ausgearbeitet. „Und selbst, wenn die Konzepte vorliegen, heißt das noch lange nicht, dass die Maßnahmen auch umgesetzt werden. Wir brauchen hier unbedingt mehr Tempo und dürfen das Ganze nicht von Sommer zu Sommer aufschieben“, sagte Swinke. 

Der Sozialverband fordert deshalb, den Hitzeschutz als Pflichtaufgabe der Kommunen zu verankern und diese mit Personal und Geld zu unterstützen.

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