Hautkrebs: Deutliche Zunahme bei Hautkrebs-Erkrankungen in MV

Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 50 waren in der Jugend der Baby-Boomer noch weitgehend unbekannt, Sonnenbrand häufige Begleiterscheinungen im Urlaub. Die Folgen zeigen sich heute.

Das sorglose Sonnenbad in jungen Jahren ohne ausreichenden UV-Schutz hat für viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern nun gesundheitlich fatale Folgen: Nach Angaben der Barmer-Krankenkasse wird bei immer mehr Patienten Hautkrebs diagnostiziert. Besonders betroffen sei die sogenannte Baby-Boomer-Generation, die jetzt ins Rentenalter kommt und nicht auf heute übliche Schutzcremes zurückgreifen konnte, teilte die Krankenkasse in Schwerin mit.

Die Fälle von weißem Hautkrebs hätten sich im Nordosten im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte fast verdreifacht. Habe 2005 noch bei etwa 14.600 Patienten eine solche Erkrankung vorgelegen, seien es 2023 schon 41.700 gewesen. Beim schwarzen Hautkrebs habe sich die Fallzahl im gleichen Zeitraum von rund 4.000 auf 7.800 nahezu verdoppelt. 

Die Zahlen basieren auf Patientendaten von rund 265.000 Barmer-Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern, die für das gesamte Bundesland hochgerechnet wurden. Frauen seien in Mecklenburg-Vorpommern demnach häufiger von Hautkrebs betroffen als Männer, hieß es. 

Hohe Erkrankungsrate 

„Heute zeigen sich die Spätfolgen einer Zeit, in der Sonnenbaden ohne UV-Schutz weit verbreitet war“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Hautkrebs-Patienten mit zunehmendem Alter weiter steige. 

Nach Angaben von Kutzbach zeigt der vorliegende Report, dass Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der Bundesländer die höchste Betroffenheit bei weißem Hautkrebs hat. Von 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern würden im Nordosten 2.563 an der Erkrankung leiden. Die geringsten Raten gebe es in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Ungeklärt sei, wie es zu diesen regionalen Unterschieden komme.

Der Barmer-Chef riet dringend dazu, das im Jahr 2008 für Kassenpatienten ab 35 Jahren eingeführte Hautkrebs-Screenings wahrzunehmen. „Früherkennung kann Leben retten“, betonte Kutzbach. Die Vorsorgeuntersuchung habe dazu geführt, dass die Zahl der ambulanten und stationären Behandlungsfälle gestiegen ist, doch habe es seit 2013 im Verhältnis einen Rückgang der Todesfälle wegen Hautkrebs gegeben.

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