Die Grünen in Sachsen richten sich nach der Landtagswahl im vergangenen Jahr neu aus. Der Favorit ließ in letzter Minute von seiner Kandidatur ab.
Die sächsischen Grünen haben auf ihrem Parteitag in Neukieritzsch personelle Weichen für die Zukunft gestellt und eine neue Doppelspitze gewählt. Künftig führen Coretta Storz und Martin Helbig den Landesverband. Die bisherige Vorsitzende Marie Müser trat nicht erneut an. Sie hatte die Partei seit dem Rücktritt von Christin Furtenbacher im Dezember 2024 allein geführt.
Storz setzte sich im ersten Wahlgang um den Frauenplatz gegen Gesine Märtens durch. Sie erhielt 72 (64,9 Prozent) der insgesamt 111 abgegebenen Stimmen. Märtens kam auf 38 Stimmen (34,3 Prozent). Für den offenen Platz wurde Martin Helbig gewählt. Er bekam 66 (58,9 Prozent) von 112 abgegebenen Stimmen. Seine Mitbewerberin Nathalie Senf erhielt 33 Stimmen (29,5 Prozent).
Ex-Umweltminister Wolfram Günther, der zunächst als Favorit gegolten hatte, zog seine Kandidatur überraschend zurück. Er begründete den Schritt mit der innerparteilichen Debatte über die Trennung von Amt und Mandat. „Wenn meine Bewerbung die Gefahr birgt, Geschlossenheit zu gefährden, dann ist mir die Geschlossenheit wichtiger. Und dafür ziehe ich meine Bewerbung zurück“, sagte er unter Applaus. Günther ist weiterhin Abgeordneter im Sächsischen Landtag.
Die Grünen in Sachsen zählen aktuell rund 5.300 Mitglieder. Bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr kam die Partei auf 5,1 Prozent der Stimmen und schied aus der Regierung aus.
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