Nicaragua: Das Feuer der Revolution

1979 wurde in Nicaragua die Somoza-Diktatur gestürzt. Die Fotografin Susan Meiselas dokumentierte in ihren Bildern den Volksaufstand, dessen Folgen bis heute das Land prägen.

Die Momente, die ein Land verändern – Fotografin Susan Meiselas hat sie erlebt und für die berühmte Agentur Magnum festgehalten. 

1936 putschte sich Anastasio Somoza García in Nicaragua an die Macht. Ihm folgten seine beiden Söhne. Besonders der jüngere, Anastasio Somoza Debayle, unterdrückte die eigene Bevölkerung brutal. Proteste wurden blutig niedergeschlagen, politische Gegner verschwanden spurlos – viele von ihnen wurden gefoltert oder ermordet. Während das Land in Armut versank, bereicherte sich die Somoza-Familie schamlos am Staatsvermögen.

43 Jahre beherrschte die Familie das Land. Bis die „Sandinistische Nationale Befreiungsfront“ einen sozialistischen Aufstand gegen die Despoten anführte. Benannt war die Bewegung nach dem nicaraguanischen Guerillaführer Augusto César Sandino, der in den 1920er-Jahren gegen die US-amerikanische Besatzung des Landes gekämpft hatte.

Die Aufnahmen von Susan Meiselas zeigen eindrücklich die Momente, die zum Sturz der Diktatur in Nicaragua führten. Meiselas Bilder sind intime, eindringliche Zeugnisse von Mut, Schmerz und Hoffnung in dieser Zeit. Die Gewalt auf den Bildern ist ein Vorbote für die unruhigen Jahre, die der Revolution folgten. Unterstützt von der CIA bekämpften die Contra-Revolutionäre die Sandinisten auch nach dem Sturz der Diktatur. Heute wird das Land vom ehemaligen Sandinisten Daniel Ortega und dessen Frau Rosario Murillo regiert. Ortega hat die Ideale der Revolution allerdings längst verraten – er ist selbst zum Diktator geworden.

Das ausdrucksstarke Fotobuch ist bei Aperture für ca. 45 Euro erhältlich und enthält 75 Fotografien auf 128 Seiten. 

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