Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat in ihrer Rede zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 80 Jahren das Leid der Frauen und Mädchen hervorgehoben. „Sie sind häufig die übersehenen Opfer eines jeden Krieges“, sagte Klöckner am Donnerstag bei einer Gedenkstunde im Bundestag. Auch in Deutschland hätten sie „viel Leid ertragen, sexuelle Übergriffe, im und auch nach dem Krieg“.
„Natürlich waren Frauen im Zweiten Weltkrieg nicht frei von Schuld“, führte die Bundestagspräsidentin aus. Dennoch müsse ihnen im Gedenken an die Gräuel des Krieges Raum gegeben werden. Klöckner betonte „auch die unglaubliche Kraft, mit der diese Frauen ums Überleben kämpften und entscheidend zum Wiederaufbau beitrugen“.
Wie auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der laut Manuskript seine Rede zum Weltkriegsgedenken auch für Kritik an Russlands Angriff auf die Ukraine nutzen will, zog Klöckner Parallelen zum derzeitigen Krieg in Osteuropa. Russlands Präsident Wladimir Putin rechtfertige seine Aggression mit dem Kampf gegen den Faschismus von damals, sagte sie. „Was für ein Missbrauch der Geschichte.“
Und auch in der Ukraine würden heute wieder „Mädchen und Frauen zu Opfern sexualisierter Gewalt, eingesetzt als Kriegswaffe“, sagte Klöckner weiter.