Das Sperrwerk an der Störmündung schützt das Hinterland vor Sturmfluten. In den 50 Jahren seines Bestehens musste es mehr als 1000 Mal geschlossen werden.
Das Sperrwerk an der Störmündung in die Elbe wird 50 Jahre alt. „Die Zahl 50 klingt schon nach den ersten Gelenkschmerzen, tatsächlich ist unser Geburtstagskind aber noch immer sehr fit – trotz der zahlreichen schweren Sturmfluten, die es mittlerweile schon abgewehrt hat“, sagte der Leiter des für das Bauwerk zuständigen Geschäftsbereichs beim Landesbetrieb Küstenschutz (LKN), Fabian Lücht.
Kaum ein Jahr war das Bauwerk alt, als es im Januar 1976 die den Angaben zufolge bis dato höchste Sturmflut an der Westküste abwehrte und die Region vor einer Katastrophe bewahrte.
Im Unterlauf von Kellinghusen bis zu ihrer Mündung ist die Stör eine Seeschifffahrtsstraße und unterliegt dem Einfluss der Tide. Im Normalfall kann das Wasser mit den Gezeiten rein- und rausfließen. Steigt der Wasserstand der Elbe bei einer Sturmflut auf 2,38 Meter über NHN werden die Tore und Segmente des Sperrwerks geschlossen, bis die Flut abebbt und der Wasserstand in Elbe und Stör wieder angeglichen ist. Seit 1975 musste es zum Schutz vor Hochwasser insgesamt 1.129 Mal geschlossen werden, wie der LKN weiter mitteilte.
Das Sperrwerk bewahrt laut LKN unmittelbar rund 80 Menschen und 2.800 Hektar vor Überflutung. Im Zusammenwirken mit den Mitteldeichen an der Stör werden sogar einige Tausend Menschen in der Wilstermarsch und der Kremper Marsch geschützt.
Eröffnet wurde das Sperrwerk am 20. März 1975. Gefeiert wird der runde Geburtstag aber erst ein knappes halbes Jahr später beim Aktionstag „Die Wilstermarsch“ am 14. September mit einem Tag der Offenen Tür.