SEK stürmt Lagerhallen: Razzia gegen Cannabis-Bande: Großplantagen entdeckt

Schlag gegen die organisierte Drogen-Kriminalität: Die Polizei hat am Morgen mehrere Wohnungen und Lagerhallen gestürmt und große Cannabis-Plantagen entdeckt. Es gab auch Festnahmen.

Bei einer großen Razzia wegen des unerlaubten Anbaus und Handelns mit Cannabis haben Ermittler sieben Verdächtige festgenommen und vier Großplantagen entdeckt. Laut Landeskriminalamt (LKA) wurden „umfangreiches Beweismaterial“ und 6.000 Cannabispflanzen sichergestellt. An der Aktion waren demnach auch Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt.

Nach Angaben der Behörden ermitteln LKA und die nordrhein-westfälische Spezial-Staatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität, ZeOS, schon seit November 2024 gegen „eine organisierte Gruppierung vorwiegend albanischer Täter unter anderem wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handeltreibens mit Cannabis in nicht geringer Menge.“

Am Dienstagmorgen habe man in „den frühen Morgenstunden zeitgleich an insgesamt sieben Objekten in Nordrhein-Westfalen zugeschlagen. In Bad Salzuflen, Dormagen, Herne, Lüdenscheid, Neuss und Oberhausen“. „Hierbei kamen auch Drogen– und Geldspürhunde zum Einsatz“, so das LKA.

In Lagerhallen in Bad Salzuflen und Lüdenscheid und einer Doppelhaushälfte in Dormagen wurden nach dpa-Informationen je eine Cannabis-Indoor-Großplantage gefunden. In Herne entdeckten die Ermittler eine Großplantage, die aber schon fast leer war.

2 Millionen Kilowattstunden Strom illegal abgezapft

Die Polizei vollstreckte einen Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen (49) und nahm sechs weitere Männer (20 bis 50 Jahre) vorläufig fest. Ein Ermittlungsrichter müsse nun entscheiden, ob gegen die Männer Haftbefehle erlassen werden, teilte das LKA mit.

Die Dimensionen der Plantagen verdeutlicht die Schätzung eines Sachverständigen im Auftrag der Ermittler. Demnach lag der durchschnittliche Energieverbrauch für die vorgefundenen Plantagen bei rund 2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht laut Gutachter in etwa dem jährlichen Verbrauch von 400 Haushalten. Den Strom sollen die Tatverdächtigen illegal aus dem Stromnetz abgezapft haben.

Reul: Schwerer Schlag für illegale Drogenszene

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der dpa auf Anfrage: „Wer glaubt, Cannabis sei mittlerweile ein harmloses Geschäft, irrt gewaltig. Noch immer macht die organisierte Kriminalität mit Anbau und Verkauf sehr viel Geld.“ Reul betonte: „Diese Durchsuchungen heute waren für die illegale Drogenszene ein schwerer Schlag.“

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