Aktivisten klebten sich Anfang April in der Zufahrt zu einem Baustoffunternehmen nahe Heidelberg fest. Nun erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Mann und verschickte Strafbefehle.
Nach der stundenlangen Blockade eines Baustoffunternehmens in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) aus Protest gegen den Zementhandel hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 26-Jährigen erhoben. Ihm wird unter anderem Sachbeschädigung vorgeworfen, wie ein Sprecher bestätigte.
Der junge Mann hatte sich demnach Anfang April mit anderen Mitgliedern der Gruppe End Cement vor dem Produktionsgelände mit einem Sand-Klebegemisch am Asphalt festgeklebt. Der Schaden durch Betriebsausfall für das Unternehmen Heidelberg Materials lag demnach bei mindestens 100.000 Euro. Der Schaden an der Zufahrt soll demnach rund 3.600 Euro betragen. Das Unternehmen kündigte direkt nach der Aktion bereits entsprechende Anzeigen etwa wegen Sachbeschädigung an.
Spezialisten brauchten acht Stunden, um Aktivisten zu befreien
Mithilfe von Spezialisten der Polizei dauerte es damals insgesamt rund acht Stunden, bis alle Aktivisten von der Straße geholt worden waren. Die Gruppe kritisierte mit der Aktion unter anderem den CO2-Ausstoß des Unternehmens. Sie fordert eine Wende hin zu nachhaltigen Baustoffen.
Dem 26-Jährigen wird zudem laut Anklage vorgeworfen, zwei Tage zuvor ein Gebäude derselben Firma an einem anderen Standort mit grüner Farbe besprüht zu haben. Dieser Schaden wird demnach vorläufig mit mindestens 30.000 Euro beziffert. Dem jungen Mann drohe etwa bei einer Verurteilung wegen Sachbeschädigung eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe, sagte der Sprecher.
Mehrere Strafbefehle an Protestierende versendet
Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, wurden zudem mehrere Strafbefehle an weitere Protestierende versendet. Laut End Cement liegen zwei davon wegen Sachbeschädigung bei 3.000 Euro (60 Tagessätze zu je 50 Euro) und einer wegen Sachbeschädigung bei 4.000 Euro (80 Tagessätze zu je 50 Euro). Laut des Sprechers der Staatsanwaltschaft wird es noch weitere Strafbefehle zu den Protestaktionen geben.
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