Trickdiebstahl: Haustierbestatter soll Tausende Tiere auf Mülldeponie entsorgt haben

Ein Unternehmer warb mit würdevollen Bestattungen für tote Haustiere. In Wirklichkeit soll er die Tiere auf die Müllhalde gebracht und dafür Geld kassiert haben.

Der Tod eines Haustiers trifft viele Menschen schwer. Mitunter ist den Besitzern dann wichtig, dass ihr Tier würdevoll bestattet wird. Um solche Fälle kümmert sich Patrick Roy V., seines Zeichens Betreiber eines Unternehmens für Haustierbestattungen in Pittsburgh imUS-Bundesstaat Pennsylvania.

Zumindest sollte V. dies tun – denn in vielen Fällen soll der 70-Jährige seine Versprechungen nicht erfüllt haben. Der Bestattungsunternehmer soll Tausende Tiere auf einer örtlichen Mülldeponie entsorgt haben, statt sie zu begraben, wie mit den Besitzern abgesprochen. 

Außerdem soll er nach Einäscherungen den Kunden mitunter die Asche anderer Tiere zurückgegeben haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es um mehr als 6500 Fälle zwischen 2021 und 2024. V. habe bereits gestanden.

Tote Haustiere landeten auf der Müllkippe

Zu den Angeboten des Unternehmens gehörte die Beisetzung von Haustieren „neben anderen Tieren“. Der Betreiber gab zu, dafür „schon seit einer Weile“ nicht mehr Tierfriedhöfe genutzt zu haben, sondern die Kadaver einfach auf die Mülldeponie gebracht zu haben. Auch die sterblichen Überreste von Tieren, die eingeäschert werden sollten, landeten oft auf der Müllhalde.

„Wenn er die Asche eines Haustieres nicht hatte, gab er den Besitzern die Asche eines anderen Tieres, damit sie sich zumindest einen Tag lang gut fühlten“, teilte die Staatsanwaltschaft darüber hinaus mit. In solchen Fällen soll V. Asche anderer Haustiere als die der nicht eingeäscherten Haustiere ausgegeben haben. Insgesamt soll er Dienstleistungen im Wert von rund 650.000 US-Dollar nicht erbracht haben.

Tierbesitzer „betrogen und gequält“

Seine Praktiken flogen auf, als ein Mitarbeiter Verdacht schöpfte. Ihm fiel auf, dass es deutlich mehr Aufträge als tatsächliche Einäscherungen gab. V. stellte sich schließlich den Behörden, die Staatsanwaltschaft wirft ihm Trickdiebstahl, Hehlerei und irreführende Geschäftspraktiken vor.

Dave Sunday, Generalstaatsanwalt von Pennsylvania, nannte den Fall „verstörend“. „Unsere Haustiere sind Familienmitglieder, und dieser Angeklagte hat Tierbesitzer, die ihm die würdevolle Beerdigung ihrer geliebten Katzen und Hunde anvertraut hatten, betrogen und gequält“, sagte Sunday.

Quellen: Staatsanwaltschaft Pennsylvania, NBC News

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