Vor 16 Jahren war die Bestürzung groß, als im Salzlandkreis mehrere Millionen Kubikmeter Erdreich in den Concordiasee rutschten. Wie ist die Lage heute?
Auch viele Jahre nach dem Erdrutsch in Nachterstedt werden am Concordiasee weiterhin Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Es gehe dabei unter anderem um die Fertigstellung der Ufersicherung, die Ertüchtigung des Hauptseegrabens und ein geotechnisches Sicherheitsmonitoring während des Flutungsprozesses, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums auf Anfrage.
Im Juli 2009 waren in Nachterstedt, einem Ortsteil der Stadt Seeland (Salzlandkreis), mehrere Millionen Kubikmeter Erdreich in den See gerutscht. Mehrere Häuser stürzten in die Tiefe, drei Menschen starben. Seit sechs Jahren darf am Strand der Nordseite wieder gebadet werden.
Die Sanierung des Südufers wurde im ersten Quartal 2025 abgeschlossen. „Die Sanierung im Rutschungskessel wird fortgeführt“, sagte der Sprecher des auch für Bergbau zuständigen Wirtschaftsministeriums. Der mittlere Endwasserstand soll im Jahr 2047 erreicht sein.
Sanierung kostet Millionen
Für Maßnahmen zur Sanierung fällt in diesem Jahr knapp eine Million Euro an, im nächsten Jahr sollen es 1,5 Millionen Euro sein. Insgesamt hat das Land zur Sanierung des ehemaligen Tagebaus zwischen 1993 und 2024 rund 75,5 Millionen Euro investiert.
Das Land sieht weiterhin großes Potenzial für eine touristische Nutzung. Auch Bürgermeister Robert Käsebier hofft darauf. Er sagte, man sei mit dem Landkreis und dem Land im Gespräch, wie das Gebiet entwickelt werden könne. Dabei gehe es etwa um die Nutzung von Förderprogrammen, da die eigenen Mittel aufgrund der Haushaltskonsolidierung begrenzt seien. „Der Erdrutsch war ein einschneidendes Ereignis“, so Käsebier. „Aber der Blick geht nach vorn.“