Zecken, Mücken und Co.: Wie man sich vor stechenden „Plagegeistern“ schützt

Mit steigenden Temperaturen beginnt auch in der Natur wieder das große Krabbeln. Dabei gibt es einige Tiere, vor denen man sich in Acht nehmen sollte.

Frühlingszeit ist auch Zeckenzeit – und damit steigt das Risiko, von den kleinen Blutsaugern gestochen zu werden. Besonders gefährlich: Zecken können neben Borreliose auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, eine Entzündung von Gehirn, Hirnhäuten oder Rückenmark. 

Das Robert Koch-Institut weist für Hessen aktuell zehn FSME-Risikogebiete aus. Darunter die Städte Offenbach und Darmstadt sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Groß-Gerau, Main-Kinzig, Marburg-Biedenkopf, Odenwald und Offenbach. Die hessische Gesundheitsministerin empfiehlt, den Impfstatus gegen FSME zu überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. 

Aufmerksam den Körper absuchen

Beim Aufenthalt im Grünen schützt man sich am besten vor Zecken, indem man lange, helle Kleidung und festes Schuhwerk trägt, auf den Wegen bleibt und insektenabwehrende Sprays verwendet. Nach dem Spaziergang sollte der Körper gründlich, besonders an versteckten Stellen, nach Zecken abgesucht werden. Wird eine Zecke entdeckt, sollte sie schnell und vorsichtig entfernt werden.

Wie viele Zecken unterwegs sind, hängt laut dem hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege nicht nur von den Temperaturen, sondern auch vom Niederschlag ab. „Die Zecke benötigt eine hohe Luftfeuchte und reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit“, erklärte ein Sprecher. 

Eichenprozessionsspinner auf dem Vormarsch

Doch nicht nur Zecken stellen im Frühjahr und Sommer ein Risiko dar – auch der Eichenprozessionsspinner kann für Menschen problematisch werden. Ab Mai wirbelten die feinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupen durch die Luft und könnten starke allergische Reaktionen auslösen, warnte Berthold Langenhorst vom Nabu Hessen. „Schon wenige Haare reichen aus, um Juckreiz zu verursachen“, sagte Langenhorst. 

Insbesondere wärmebegünstigte Regionen und Städte wie Frankfurt sind laut Langenhorst vom Eichenprozessionsspinner betroffen. Während sich der Schädling früher vor allem in Südhessen aufhielt, ist er mittlerweile in ganz Hessen verbreitet. Im eigenen Garten lässt sich einem Befall kaum vorbeugen – wer betroffene Stellen entdeckt, sollte diese auf keinen Fall selbst entfernen, sondern umgehend den zuständigen Stellen melden.

Schutz gegen asiatische Tigermücke

Wer sich vor der asiatischen Tigermücke schützen will, kann bereits präventiv tätig werden. Die schwarz-weiß gestreifte Stechmücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt, sticht aggressiver als heimische Arten und kann verschiedene Viruserkrankungen wie Dengue- oder West-Nil-Fieber übertragen. Sie nutzt vor allem kleine, saubere Wasserbehälter wie Regentonnen, Gießkannen oder Blumentopfuntersetzer zur Eiablage und überwintert in Form von Eiern, aus denen ab August vermehrt Larven schlüpfen.

Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollten laut Xenia Augsen von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) mögliche Brutstätten im Garten vermieden oder mit engmaschigen Netzen abgedeckt und abgedichtet werden. Bei bereits vorhandenen Larven hilft das Abtöten mit heißem Wasser. In Hessen sei besonders Wiesbaden von der Verbreitung der Tigermücke betroffen. 

Mit Blick auf Überschwemmungsmücken wie etwa die Rheinschnake sei die Lage aktuell noch entspannt. „Das Ausmaß ist dieses Jahr noch nicht so groß, weil es trocken war und sie wenig Brutstätten hatten“, erklärte Augsen.

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