Neues Kabinett: Katherina Reiche – steile Karriere in Politik und Wirtschaft

Mit 25 in den Bundestag, Fraktionsvize und Staatssekretärin: Die politische Laufbahn von Katherina Reiche ging steil nach oben. Nach einem Ausflug in die Wirtschaft zieht es sie wieder in die Politik.

Die Rückkehr in die Bundespolitik ist für Katherina Reiche eine Art Heimspiel. Nicht nur, weil die Brandenburgerin ihrer Heimat von Berlin aus wieder näher ist. Die 51-jährige CDU-Politikerin kommt aus Luckenwalde im Kreis Teltow-Fläming.

Reiche zog 1998 – mit gerade mal 25 Jahren – für die CDU in den Bundestag ein. Von 1998 bis 2015 gehörte sie dem Bundestag an. Sie trat im Wahlkreis Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II an. Sieben Jahre davon war Reiche Mitglied der Bundesregierung als Parlamentarische Staatssekretärin. Sie zählte auch zum CDU-Bundesvorstand. Reiche gilt als selbstbewusst und ehrgeizig – und ist bestens vernetzt, ob in Politik oder Wirtschaft.

Reiche sorgte für Debatte

2002 sorgte sie bundesweit für Aufsehen: Der damalige Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) holte sie ins Kompetenzteam. Die damals noch unverheiratete Schwangere sollte für Familienpolitik zuständig sein, was in konservativen Unionskreisen und bei den Kirchen aber für erheblichen Widerstand sorgte. 2003 heiratete sie den damaligen Brandenburger Landtagsabgeordneten Sven Petke. Beide haben gemeinsam drei Kinder.

Von 2005 bis 2009 war Reiche stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion. Sie warb 2009 zum Beispiel für neue Atomkraftwerke und warnte davor, dass Deutschland nicht sehenden Auges in eine Energiekrise laufen dürfe.

Reiche warb für Gentests an Embryonen

Im selben Jahr wurde Reiche Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium. In einer emotionalen Debatte der CDU über Gentests an Embryonen setzte sich Reiche 2010 dafür ein, mit der Präimplantationsdiagnostik den Paaren mit hohem Risiko für die Geburt eines genetisch geschädigten Kindes in schweren Konflikten zu helfen. Bei einem Verbot würden Frauen gezwungen, vorhersehbare Totgeburten zu erleiden. „Ich weiß nicht, ob das christlich ist“, sagte sie damals.

Bei der Bundestagswahl 2013 holte Reiche für die CDU das Direktmandat in Potsdam. Nach der Bildung der Großen Koalition wechselte sie als Parlamentarische Staatssekretärin ins Verkehrsministerium.

Wechsel in die Wirtschaft und zurück

Die Diplom-Chemikerin kennt sich gut in der Energiepolitik aus. Sie wechselte 2015 als Lobbyistin zum Verband kommunaler Unternehmen, der viele Stadtwerke vertritt, und wurde dort Hauptgeschäftsführerin. Fünf Jahre später übernahm sie den Vorsitz des Energieversorgers Westenergie. 

Nun geht es zurück in die Politik: CDU-Chef Friedrich Merz, voraussichtlich künftiger Kanzler, stellte die Personalien seiner Partei für das geplante Kabinett, im CDU-Präsidium vor – darunter auch Reiche, die als Bundeswirtschaftsministerin vorgesehen ist.

Ex-Minister und künftige Ministerin sind ein Paar

Wenn es um ihren künftigen Job geht, könnte sich Reiche bei ihrem Partner Rat holen: Die designierte Wirtschaftsministerin ist mit dem früheren Verteidigungs- sowie Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zusammen. Der Anwalt von Reiche und Guttenberg, Christian Schertz, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass seine Mandanten bereits vor geraumer Zeit eine Beziehung eingegangen seien.

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