Wadephul, Reiche, Prien: Merz-Kabinett nimmt Form an – erste Personalien sickern durch

Deutschland bekommt wohl nach Jahrzehnten wieder einen Außenminister von der CDU. Auch weitere Namen von designierten Kabinettsmitgliedern von Friedrich Merz sind im Umlauf.

Der CDU-Politiker Johann Wadephul wird nach Informationen von stern und ntv Außenminister in der Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien übernimmt demnach das neue Bildungsressort in der Bundesregierung. Beide CDU-Politiker werden seit Wochen als aussichtsreiche Kandidaten gehandelt. Die Energiemanagerin und frühere CDU-Abgeordnete Katherina Reiche soll zudem Wirtschaftsministerin werden.

Nach stern– und ntv-Informationen erhält zudem der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, den Posten des Kanzleramtschefs. Die CSU entsendet demnach Dorothee Bär als Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt in die Regierung Merz. Alexander Dobrindt wird zudem Innenminister. Für den Posten des Vorsitzenden der Unionsfraktion haben sich CDU und CSU auf den früheren Gesundheitsminister Jens Spahn geeinigt.

Am Montag will CDU-Chef Merz in Berlin die künftigen Ministerinnen und Minister offiziell präsentieren, die seine Partei in die Bundesregierung entsendet. Parallel dazu stellt CSU-Chef Markus Söder seine Kandidaten in München vor.

Wadephul wohl erster CDU-Außenminister seit Jahrzehnten

Der Fachpolitiker Wadephul aus Schleswig-Holstein wäre der erste CDU-Außenminister seit fast 60 Jahren. Spekuliert wurde auch über den früheren NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet. Prien gehörte auch zum Koalitionsverhandlungsteam der CDU. Für Reiche wiederum wäre es eine Art Comeback: Von 1998 bis 2015 gehörte sie dem Bundestag an. Sieben Jahre davon war sie Mitglied der Bundesregierung als Parlamentarische Staatssekretärin.

Die CDU stellt laut Koalitionsvertrag sieben der insgesamt 17 Ministerinnen und Minister, ebenso wie die SPD. Auf die CSU entfallen drei Ressorts. Neben dem Außen- und dem Bildungsressort besetzt die CDU laut Koalitionsvertrag Wirtschafts-, Gesundheits- und Verkehrsministerium sowie das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Zudem besetzt die Partei den Posten des Kanzleramtschefs. Die CSU besetzt das Innen- und das Agrarministerium sowie das Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

SPD verteilt Ministerposten später als die CDU

Die SPD stellt die Ministerinnen und Minister für Finanzen, Verteidigung, Arbeit und Soziales, Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz, Bauen und Wohnen sowie Justiz und Verbraucherschutz. Die SPD will ihre Kandidatinnen und Kandidaten für das neue Kabinett erst nach dem Ende ihres Mitgliederentscheids über den Koalitionsvertrag präsentieren.

Die CSU hat den Koalitionsvertrag schon abgesegnet. Die CDU will diesen Schritt am Montag bei einem kleinen Parteitag gehen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.de. Der stern ist wie ntv Teil von RTL Deutschland.

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