Bahnhofsviertel Frankfurt: Gefängnis als letzte Rettung? – Urteil im Mordprozess fällt

Ein Mann zieht mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel ein Messer und sticht auf einen Rollstuhlfahrer ein. Nun muss ein Gericht entscheiden: War es Mord oder Totschlag?

Über ein Jahr nach der tödlichen Messerattacke auf einen obdachlosen Rollstuhlfahrer im Frankfurter Bahnhofsviertel endet der Prozess am Landgericht: Heute (8.30 Uhr) wird das Urteil gegen den mutmaßlichen Täter verkündet. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der im rheinland-pfälzischen Nastätten lebende Mann den Mord verübt hat, um ins Gefängnis zu kommen. Der arbeitslose und von Obdachlosigkeit bedrohte 30-Jährige habe sich eine „Vollversorgung“ in Haft sichern wollen. Der Mann hatte vor der Tat unter anderem gegoogelt: „Gefängnis letzte Rettung“.

Während die Staatsanwältin lebenslange Haft forderte, plädierte der Rechtsanwalt auf eine Gefängnisstrafe zwischen fünf und sieben Jahren. Er sah in der Tat vom 7. März 2024 keinen Mord, sondern einen Totschlag. Der Anklage zufolge hatte der 30-Jährige damals in einer Passage ein Küchenmesser aus seinem Rucksack gezogen und dem Rollstuhlfahrer mindestens zehnmal in den Rücken gestochen. Der Mann starb kurz darauf in der Uniklinik.

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