„Mord in Wien“: „Der letzte Bissen“ bleibt sehr vergnüglich im Hals stecken

Die Morde an zwei Polizisten, die mit Armbrustpfeilen erschossen worden sind, erschüttern Wien. Doch bei diesen beiden Toten wird es in diesem ARD-Film nicht bleiben.

5 von 5 PunktenMord, Intrigen, Humor und Bissigkeit passen perfekt zusammen, wie sich in Wien herausstellt

Worum geht’s im ersten „Mord in Wien“?

Zwei Beamte werden in den frühen Morgenstunden vor einer Jagdhütte im Wienerwald erschossen. Auf Wunsch der Innenministerin übernehmen der Oberstleutnant und Kaiserurgroßneffe Carl-Albrecht Nassau (August Wittgenstein) und seine toughe Kollegin Franziska Malzer (Caroline Frank) ihren ersten gemeinsamen Fall. 

Schnell stellt sich heraus, dass die beiden Toten deutlich über ihre Verhältnisse gelebt haben. In der Gerichtsmedizin erwartet die Gerichtsmedizinerin Evelyn Rauch-Wollinger (Suzanne von Borsody) die Ermittler nassforsch mit den Worten: „Zutritt verboten im Reich der Toten“. Auf ihrem Tisch liegt ein von Nassau erschossener Mann – mit Ostmafia-Tattoos, die die Medizinerin auch an den Leichnamen der Mordopfer entdeckt hat. Doch das ist nur der erste Schritt ins organisierte Verbrechen.

Warum lohnt sich „Der letzte Bissen“?

Beim Verfassungsschutz stinkt’s gewaltig. Zur russischen Mafia hatten nicht nur die ermordeten Beamten Verbindungen, sondern auch der Chef selbst. Grund dafür ist ein alter Fall. Die drei Polizisten hatten einst zwei Russen die österreichische Staatsbürgerschaft verschafft und dafür abkassiert. „Sie sind der Lurch unterm Bett, aber wir haben den Staubsauger mit dem langen Rohr“, droht Ermittlerin Malzer dem Mafia-Kopf Alexander Fischer (Anton Pampushnyy) – und der Zuschauer hat ein wenig Österreichisch gelernt (der Lurch ist bei uns ein Staubknäuel). 

Was stört?

Rein gar nichts, was nicht nur den Schauspielern, sondern auch der Regie der vielfach ausgezeichneten Sabine Derflinger und dem Drehbuch von Horst Günther Fiedler zu verdanken ist.

Die Kommissare?

Der erste „Mord in Wien“ aus der Donnerstagskrimi-Reihe der ARD wartet mit einer interessanten Paarung auf: Die Ermittler arbeiten zum ersten Mal zusammen und könnten unterschiedlicher kaum sein. Der bisexuelle Nassau ist an der Lösung des Falls ebenso interessiert wie an seinem Sexleben. Er ist gebildet, charmant, lässig und finanziell bestens versorgt. Kollegin Malzer lebt mit Schwester und Enkelin im Gemeindebau und hält ihren Partner zunächst für einen blasierten Lackaffen, obwohl er ihr das Leben gerettet hat. Die Wortwechsel zwischen den beiden sind so scharf wie unterhaltsam. Da kann man nur auf viele weitere Fälle hoffen.

Ein- oder ausschalten?

Unbedingt einschalten!

Der TV-Sendetermin für „Der letzte Bissen“ ist am Donnerstag, 24. April, um 20.15 Uhr in der ARD.

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