Ostern vor einem Jahr wird ein Affe aus dem Leipziger Zoo gestohlen, Tage später findet ein Jogger das Tier im Park. Knapp vier Monate danach sind Verdächtige ermittelt – nun endet der Prozess.
Das Landgericht Chemnitz hat zwei junge Männer unter anderem für die Entführung eines Affen aus dem Leipziger Zoo zu je dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Richter sprachen den 18- und den 19-Jährigen sowie einen angeklagten 20-Jährigen in Summe der schweren räuberischen Erpressung und des Diebstahls in mehreren Fällen schuldig. Die Jugendkammer sah es als erwiesen an, dass sie als kriminelles Trio für Tankstellenüberfälle, Einbrüche in Geschäfte und Autodiebstähle verantwortlich sind. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Bekannt wurde vor allem die Entführung der Bartaffendame Ruma zu Ostern vor einem Jahr. Von dem Vorwurf sprachen die Richter den ältesten Angeklagten im Ergebnis der Beweisaufnahme frei. Nach Überzeugung der Kammer gelangten die beiden Mitangeklagten nachts durch ein Loch im Zaun in den Zoo, überwanden mit Hilfe einer Leiter den Wassergraben zum Freigehege und fingen das Weibchen ein.
Mit dem Auto brachten sie das Tier in eine Garagenanlage nach Chemnitz, setzten es Tage später aber in einem Park in Leipzig wieder aus. Vier Tage nach dem Einbruch wurde es von einem Jogger entdeckt und in den Zoo zurückgebracht. Knapp vier Monate danach wurden die drei Verdächtigen ermittelt und sind seitdem in Untersuchungshaft.