Extremismus: Urteil im Rechtsrock-Prozess erwartet

Fünf Männer stehen vor Gericht, weil sie Musik bekannter Bands aus der rechten Szene verkauft haben sollen. Ihnen wird unter anderem Volksverhetzung vorgeworfen. Wie fällt das Urteil aus?

Nach gut acht Monaten steht der Lüneburger Prozess um die Produktion und den Verkauf gewaltverherrlichender Rechtsrockmusik kurz vor dem Ende. Am Dienstag (13.00 Uhr) soll das Urteil verkündet werden. Der 35 Jahre alte Hauptbeschuldigte soll Tonträger mit volksverhetzendem Inhalt verkauft und produziert haben. 

Für den vorbestraften Mann aus Bardowick bei Lüneburg fordert die Generalstaatsanwaltschaft Celle eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten. Er soll sein Geschäft mit einem Hamburger (55 Jahre) und einem in Escheburg in Schleswig-Holstein lebenden Sachsen (46) betrieben haben. In den Texten bekannter Bands, die das Trio vertrieben haben soll, werden nach Angaben der Anklagebehörde der Holocaust geleugnet und Größen des NS-Regimes verherrlicht. Die Texte riefen zu Hass und exzessiver Gewalt gegen Ausländer auf.

Die beiden Verteidiger des Hauptangeklagten sprachen sich für eine Strafe von maximal zwei Jahren und acht Monaten aus. Weil ihr Mandant 16 Monate in Untersuchungshaft gesessen habe, sei eine mögliche Reststrafe zur Bewährung auszusetzen, sagte ein Anwalt. Die Anwälte der insgesamt vier Mitangeklagten hatten Freisprüche gefordert.

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