An Ostern feiern Christen die Auferstehung Jesu. Damals wie heute zeige Gott seine Lebendigkeit oft auf unspektakuläre Weise, sagt der Trierer Bischof.
Christen müssen nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich mit dem Glauben an die Auferstehung von Jesus Christus schwertun. „Wir brauchen uns nicht dafür zu schämen, wenn wir Zweifel haben“, so Ackermann der Redevorlage zufolge in seiner Osterpredigt im Trierer Dom. „Entscheidend ist, dass wir nicht von Jesus lassen und von der Gemeinschaft, die er unter seinen Jüngerinnen und Jüngern gestiftet hat, der Kirche.“
Der Bischof sagte, der Glaube an die Auferstehung sei bei den Jüngern damals „so gut wie nicht vorhanden“ gewesen. Auch bei Maria Magdalena – laut Bibel eine Zeugin von Kreuzigung und Bestattung Jesu – sei „von Osterglaube keine Spur gewesen“, sagte Ackermann. Sie habe gedacht, der Leichnam sei weggeschafft worden.
„Der Auferstandene gibt sich von sich aus den Jüngern zu sehen. Er zeigt ihnen seine Lebendigkeit. Und das bringt sie – nicht ohne Zweifel – zu der Überzeugung, dass er von den Toten auferstanden ist“, so der Bischof. Die Frauen und die Apostel hätten Jesus die Gelegenheit gegeben, ihnen seine Lebendigkeit zu zeigen. Sie hätten nicht von ihm gelassen, auch wenn sie der Meinung waren, er sei tot und das Projekt „Reich Gottes“ sei zu Ende.
Damals wie heute zeige Jesus seine Lebendigkeit oft auf unspektakuläre Weise: „Es sind von uns keine heroischen Glaubensakte erwartet, sondern die schlichte Treue, die nicht von Jesus lässt und ihm die Chance gibt, uns mit seiner Lebendigkeit zu überraschen“, sagte Ackermann.