Im geplanten Haushalt für Brandenburg sind keine neuen Stellen für Lehrkräfte eingeplant. Das Geld ist knapp. Der Sprecher des Landesschülerrates sagt, welche Folgen das haben könnte.
Die Schülerinnen und Schüler in Brandenburg halten die geplanten Kürzungen im Bildungsbereich für falsch. „Wir finden, das Zeichen, was damit gesetzt wird, ist grotesk“, sagte der Sprecher des Landesschülerrates, Stefan Tarnow, der Deutschen Presse-Agentur. „Man verunsichert die Lehrkräfte im Land, man verunsichert die Schüler.“
Er verwies darauf, dass den Schulen Geld fehle. „Dann stellt sich die Landesregierung hin und kürzt im Bildungsbereich. Der Unterricht muss gewährleistet werden“, sagte der Abiturient aus Lübben.
Keine zusätzlichen Lehrerstellen
In Brandenburg fehlen Lehrerinnen und Lehrer. Die Zahl der Lehrkräfte soll nach den Plänen der SPD/BSW-Landesregierung nicht steigen, sondern von knapp 20.800 auf 20.542 im Schuljahr 2025/2026 und 20.442 im folgenden Schuljahr zurückgehen.
Lehrerinnen und Lehrer sollen als Sparmaßnahme eine Stunde mehr Unterricht geben, aber von anderen Aufgaben entlastet werden. So soll es die Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens nur noch in den Stufen 4, 6 und 10 geben. Das hatte der Sprecher des Landesschülerrats in der „Märkischen Allgemeinen“ als problematisch bezeichnet.
Neue Lehrer werden eingestellt
Obwohl im Doppelhaushalt für dieses und nächstes Jahr keine zusätzlichen Stellen für Lehrkräfte geplant sind, werden dennoch welche eingestellt. Finanzminister Robert Crumbach (BSW) hatte darauf hingewiesen, dass es mehr Lehrerinnen und Lehrer geben könne, weil der Topf für Personal ausreichend gefüllt sei.
Im Februar waren 250 Vollzeitstellen von Lehrkräften in Brandenburg vakant. Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) hatte nach einer knapp einwöchigen Einstellungspause wegen Inventur betont, dass rund 1.000 Lehrkräfte bereits für das nächste Schuljahr eingestellt seien oder eine Zusage hätten.
Opposition warnt vor weiterem Unterrichtsausfall
Im Schuljahr 2023/2024 mussten laut Bildungsministerium knapp 1,7 Millionen Unterrichtsstunden vertreten werden, mehr als 300.000 Stunden fielen ersatzlos aus. Der Unterrichtsausfall ist nach Ansicht des Ministeriums aber kein flächendeckend auftretendes Problem.
Die Landtagsopposition aus AfD und CDU warnt jedoch angesichts fehlender Lehrer vor weiterem Ausfall von Unterricht. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte in seiner Regierungserklärung im März als ein Ziel genannt, die Unterrichtsausfälle an den Schulen zu senken. Die zusätzliche Unterrichtsstunde für Lehrer begründet er damit, dass der Trend zu immer mehr Seiteneinsteigern gestoppt werden müsse.