„Tatort: Im Wahn“ am Ostermontag: Mensch gegen Maschine

Im „Tatort: Im Wahn“ am Ostermontag ermitteln BKA-Kommissar Falke und sein Team mit einer neuen KI-Software. Doch kann man der KI trauen?

Im „Tatort: Im Wahn“, der am Ostermontag (21. April) um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, muss sich die überregional eingesetzte Ermittlungsgruppe, bestehend aus BKA-Hauptkommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, 57), KI-Expertin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba, 48) und der Hannoveraner Kripo-Kommissarin Yael Feldman (Peri Baumeister, 39), einer besonderen Herausforderung stellen.

Darum geht’s im „Tatort: Im Wahn“

In einem Fußgängertunnel am Hannoveraner Bahnhof wurden zwei Menschen ermordet, und es gibt kaum brauchbare Zeugenaussagen. Doch statt altbewährter Polizeiarbeit setzt die Vorgesetzte, BKA-Direktorin Gabriele Seil (Anna Stieblich, 60), auf eine neuartige Ermittlungs-KI namens „Kroisos“, die vom firmeneigenen IT-Experten Finn Jennewein (Thomas Niehaus, 44) bedient wird.

Das Programm spuckt schnell einen Namen aus: René Kowalski (Mirco Kreibich, 42), ein psychisch kranker Mann. Seine Schwester Nora Kowalski (Maria Dragus, 31) ist von seiner Unschuld überzeugt – und auch Falke zweifelt. Dann geschieht ein weiterer Angriff, der dem ersten erschreckend ähnelt – und alles wird infrage gestellt…

Lohnt sich das Einschalten beim „Tatort: Im Wahn“?

Ja, der Krimi ist spannend, sehenswert inszeniert und auch das Schauspieler-Ensemble – Falke ist diesmal nicht im Vordergrund – macht seine Sache sehr gut.

Interessant ist der Krimi aber vor allem auch, weil es ein reales Vorbild für den Einsatz von Ermittlungssoftware bei der Polizei gibt. Wie nah der Film an der Realität ist, erklärt Drehbuchautor Georg Lippert: „Die hessische Polizei nutzt seit 2018 die Analysesoftware ‚Gotham‘ der US-Firma Palantir.“ Das Programm wertet Daten zu Personen, Orten und Ereignissen aus, die an sich unauffällig sind, aber in Summe ein Muster ergeben können.

Diese technologische Entwicklung war für Lippert der Ausgangspunkt für seinen „Tatort“. „Wir wollten das Thema Künstliche Intelligenz nicht aus Sicht der Täter erzählen, die damit ein Verbrechen verüben, sondern als ein enorm machtvolles Werkzeug in Ermittlerhänden“, erklärt er.

Kommissar Falke steht der neuen Technologie im Film skeptisch gegenüber. Für Drehbuchautor Lippert war dennoch wichtig, „das Tool nicht zu verteufeln“. Der Autor betont: „Wir erzählen ja keine ‚Terminator‘-Geschichte, in der eine Technologie außer Kontrolle gerät.“ Die Software sei zwar „wahnsinnig effizient“, berge aber auch Gefahren, „wenn man die ureigene staatliche Aufgabe der Bekämpfung von Straftaten in private Hände gibt“.

Und es gibt eine weitere Inspiration aus dem wahren Leben: Im Film wird der Software-Anbieter an der Börse notiert und fällt einer Kursmanipulation zum Opfer. Auch diese Idee entstand durch einen realen Vorfall: „2017 wurde ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübt. Der Attentäter wollte auf den fallenden Börsenwert des Klubs wetten“, sagt Lippert dem Sender dazu.

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