Extremismus: Burschenschaft verteilte Flyer an weiteren Schulen

Die vom Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz als Beobachtungsobjekt eingestufte Burschenschaft soll noch in weiteren Mainzer Schulen gewesen sein. Die Regierung spricht von einer Rekrutierungsstrategie.

Von der Mitte März bekanntgewordenen Flyer-Verteilaktion einer Burschenschaft sind noch mehr Schulen in Mainz betroffen gewesen als bisher bekannt. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus der Grünen-Fraktion listete das Bildungsministerium drei Gymnasien und eine berufsbildende Schule auf. 

Eine Außenaufnahme eines weiteren Gymnasiums sei auf dem Instagram-Account der Burschenschaft zu sehen gewesen. Es lägen aber keine Informationen vor, ob auch dort Flyer ausgelegt worden seien. Davor war nur von zwei von der Aktion der vom Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz als Beobachtungsobjekt eingestuften Burschenschaft betroffenen Schulen die Rede gewesen. Zuvor hatten die Zeitungen der VRM-Gruppe darüber berichtet.

Mehr Präsenz in sozialen Netzwerken

Die Flyer seien ohne Wissen der Schulleitungen verteilt worden und unmittelbar entfernt worden, erklärte das Ministerium weiter. Es seien Hausverbote gegen Mitglieder der Burschenschaft erteilt worden, im Wiederholungsfall würden die betroffenen Schulleitungen die Polizei informieren. Laut Ministerium wurden alle Mainzer Schulen, die zur Allgemeinen Hochschulreife führen, über die Verteilaktion informiert. Die Schulen seien angewiesen worden, mögliche Orte, an denen Flyer ausgelegt werden könnten, regelmäßig zu kontrollieren. 

Die Burschenschaft sei in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit zurückhaltend gewesen, schrieb das Ministerium. Zuletzt sei aber neben der Flyer-Verteilaktion auch eine verstärkte Präsenz in sozialen Netzwerken zu beobachten gewesen. Die Landesregierung werte das nicht nur als Vernetzungs-, sondern vor allem als Rekrutierungsstrategie, „um weiteren Nachwuchs zu generieren“.

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